Es gibt einfachere Aufgaben, als sich als Neuzugang beim FC Bayern zurecht zu finden.

Daley Blind ist es aber recht leicht gefallen, wie der niederländische Nationalspieler selbst erklärte. „Ich habe hier vom ersten Tag an eine besondere Atmosphäre gespürt. Man merkt in diesem Team den starken Zusammenhalt“, sagte Blind im Interview mit dem Bayern-Magazin 51.

Vor allem die Mitspieler halfen dem Winter-Zugang bei der Eingewöhnung: „In der Kabine sitze ich zum Beispiel neben Thomas Müller. Er spricht wahnsinnig viel und ist definitiv ein Typ, der es jedem Neuzugang leicht macht. Joshua Kimmich hat mir nach meinem ersten Spiel gleich eine Nachricht geschickt, das fand ich eine sehr schöne Geste.“

Zum Einsatz ist Blind bisher nur sporadisch gekommen. Er kennt seine Rolle als Ersatz für den schwer verletzten Lucas Hernández: „Der Trainer und die Mannschaft wissen, dass sie mir vertrauen können.“

Daley Blind und seine besondere Rolle

Blind spielt seit 2019 wegen Herzproblemen mit einem Defibrillator. Was zunächst nicht gerade einfach war, ist für den 32-Jährigen heute auch ein Stück weit Motivation. Er will als Vorbild glänzen.

„Am Anfang war ich in dieser Sache noch sehr auf mich selbst konzentriert, man muss das erst einmal verarbeiten und seinen persönlichen Weg finden. Aber schon während meiner Reha habe ich eine Menge Nachrichten bekommen und gemerkt, wie viele Menschen dieses Thema beschäftigt.“

Er wolle „aufzeigen, dass alles möglich ist – über den Sport hinaus: Auch ein Herzleiden bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man gezwungen ist, damit aufzuhören, was man gerne macht. Selbst den Traum als Fußballprofi kann ich weiterleben.“

Er bekomme viele Nachrichten von Menschen mit großen Sorgen: „Ich hoffe, ich kann da für den einen oder anderen eine kleine Inspiration sein, und möchte Kindern und allen Menschen vermitteln, dass es sich immer lohnt, niemals aufzugeben, sich Ziele zu setzen – und dafür zu leben.“

Bayern-Profi eifert seinem Vater nach

Der Fußball war Blind geradezu in die Wiege gelegt, sein Vater Danny gewann einst sogar die Champions League.

„Als ich auch Profi geworden bin, haben wir natürlich so einen kleinen Wettbewerb ausgerufen. Ich habe ihn mit Meisterschaften, Spielen in der Nationalmannschaft und bei vielen Trophäen überholt – leider kontert er dann immer, dass er die Champions League gewonnen hat und ich nur die Europa League …“

Den Triumph in der Königsklasse will er nun möglichst mit dem FCB nachholen, am Mittwoch steht das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen PSG an.

Sein Vertrag in München läuft im Sommer aus. Es gebe aber von beiden Seiten keinen Druck: „Jetzt geht es erst mal darum, die Erfolgsgeschichte des Clubs weiterzuschreiben.“