Es ist Zeit, Abschied zu nehmen.
Für die Nationalmannschaft und ihren Tross Abschied vom Campo Bahia und Santo Andre, für das SPORT1-Team Abschied vom Toko Village in Coroa Vermelha und all den lieben Menschen, die uns hier in Bahia eine sehr schöne Zeit beschert haben.
Die meisten Zweifel und Befürchtungen, die es vor der Weltmeisterschaft am DFB-Quartier und an der Organisation vor Ort gegeben hatte, haben sich nicht bestätigt.
Bestätigt fühlen darf sich dagegen Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.
„Im Vorfeld wurde lange und viel diskutiert. Ich hoffe, dass allen klar geworden ist, dass es die richtige Entscheidung und ein wichtiger Baustein unseres Erfolgs war“, sagte er auf der Abschieds-Pressekonferenz in Santo Andre.
Die Bedingungen für die DFB-Auswahl waren perfekt. Das Campo direkt am Strand war rechtzeitig fertig, der Trainingsplatz nach Bierhoffs Ansicht sogar „besser als viele Stadien“.
Der Teammanager war vor der WM ins Risiko gegangen und für seine Entscheidung kritisiert worden. Der DFB müsse wieder mal eine Extrawurst haben, ein normales Hotel sei nicht gut genug, die Deutschen würden sich abkapseln, lauteten die Vorwürfe.
Auch im 800-Seelen-Ort Sandro Andre herrschte noch während nach der Ankunft der Fußballer Skepsis und Unzufriedenheit. Im Gegensatz zu den Spielern, die in der Luxusanlage am Atlantik wie im Paradies logierten, haben die Einheimischen mit schlechter Infrastruktur, dreckigem Wasser und unterbrochener Stromversorgung zu kämpfen.
Zudem gab es im Ort in der ersten Woche strikte Personenkontrollen durch Militärpolizisten, die den Alltag der Einheimischen einschränkten. Doch letztendlich haben sich die Wogen geglättet, der DFB unterstützte verschiedene Projekte und ließ einen neuen Rasen auf den Fußballplatz im Dorf legen – der allerdings noch nicht ganz fertig wurde.
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Die Bevölkerung unterstützte die deutsche Mannschaft und selbst die 1:7-Niederlage Brasiliens gegen das DFB-Team tat der guten Stimmung keinen Abbruch.