Unkonzentriert, planlos, schwach: Die deutschen Basketballer müssen nach einer erschreckenden Vorstellung ernsthaft um das EM-Ticket zittern.

Am vierten Spieltag der Qualifikation verlor das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic in Bonn gegen Polen 76:88 (41:43) und kann nicht mehr aus eigener Kraft Gruppensieger werden. Nur der Tabellenerste ist sicher bei der EuroBasket 2015 dabei.

„Wir sind ohne Energie und Aggressivität ins erste Viertel gegangen. Im dritten Viertel machen wir die gleichen Fehler“, sagte der enttäuschte Mutapcic: „Wir müssen das Spiel analysieren.“

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) liegt in der Tabelle der Gruppe C mit sechs Zählern hinter Polen und Österreich (jeweils 7) nur noch auf Platz drei, Schlusslicht ist Luxemburg (4).

Den Start völlig verpennt

Am Sonntag (13.45 Uhr im LIVE-TICKER) ist für die DBB-Mannschaft in Hagen gegen Österreich ein Sieg Pflicht.

Beste Werfer gegen die Polen waren NBA-Profi Dennis Schröder und der Neu-Bamberger Daniel Theis mit jeweils 20 Punkten. Bei den Polen ragten Shooting Guard Mateusz Ponitka von Telenet Oostende mit 19 Punkten und Power Forward Aaron Cel von Stelmet Zielona Gora (16 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists) heraus.

Wegen der unglücklichen Auftaktniederlage beim vermeintlich stärksten Gegner Polen (67:68) wurde das zweite Duell zum Schlüsselspiel. „Wir müssen von Beginn an hellwach sein“, hatte Kapitän Heiko Schaffartzik gefordert.

Vergeblich, der Start missglückte völlig. Nach knapp fünf Minuten nahm Mutapcic beim Stand von 6:13 die erste Auszeit.

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Übernervös und unkonzentriert

Die Maßnahme zeigte keinerlei Wirkung. Drei Tage nach dem mühelosen 109:49 gegen Außenseiter Luxemburg agierten die Gastgeber übernervös und unkonzentriert.

Während Polen immer wieder zu einfachen Punkten kam, leistete sich das DBB-Team einen Fehlwurf nach dem anderen. Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte wurde es besser.

Vor allem Schröder, Maximilian Kleber sowie Theis hielten den Europameister von 1993 mit gelungenen Aktionen im Spiel.

Aufbäumen kommt zu spät

Vom kurzzeitigen Schwung war nach der Rückkehr aus der Kabine nichts mehr zu sehen. Blitzschnell zogen die Polen vor 4500 Zuschauern mit einem 17:3-Lauf auf 60:44 davon.

In der Folge änderte sich nichts am Bild. Die Polen punkteten, und das deutsche Team leistete sich Fehler über Fehler.

Erst ganz spät starteten die Mutapcic-Schützlinge ihre Aufholjagd und machten es noch einmal etwas spannend, doch es reichte nicht mehr.

Beim Korb zum 82:71 für die Polen 48 Sekunden vor dem Ende war das Spiel entschieden.

Im Stenogramm:

Deutschland – Polen 76:88 (41:43)

Beste Werfer: Schröder (20), Theis (20) und Benzing (19) für Deutschland – Ponitka (19), Kulig (16), Cel (16), Hrycaniuk (15) und Waczynski (12) für Polen

Zuschauer: 4500