Miriam Neureuther sieht den Umgang des Internationalen Olympischen Komitees mit den russischen Athleten kritisch. Im SPORT1-Interview machte die zweimalige Weltmeisterin im Biathlon deutlich, dass sie sich einen härteren Kurs gegen Russland gewünscht hätte, „einfach um ein Statement zusetzen“.
Im Dezember 2023 hatten Vertreter der internationalen Sommersportverbände sowie von mehreren Nationalen Olympischen Komitees sich nach Angaben des IOC dafür stark gemacht, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter neutralem Status bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zuzulassen.
Neureuther: Aufweichung ein falsches Signal
Für Neureuther wäre die Aufweichung des Ausschlusses allerdings das falsche Signal. „Ich glaube, der Sport hat eine große Wirkung und dass es eine starke Meinung ist, wenn alle russischen Athleten ausgeschlossen werden. Die Hintertür offenzulassen, finde ich persönlich schwierig“, erklärte die 33-Jährige, die in ihrer Karriere auch Olympia-Silber im Langlauf gewann.
Sie würde aber auch einige russischen Athleten kennen, die nichts mit dem Krieg zu tun hätten und ganz tolle Menschen seien. „Denen würde ich es natürlich von Herzen gönnen. Deshalb finde ich es schwierig, da eine Entscheidung zu treffen. Es gibt Sportler, die den Krieg unterstützen, die zurecht nicht starten dürfen und dann gibt es die, die darunter leiden müssen. Auf der anderen Seite verstehe ich auch, wenn man ein klares Statement abgibt und nein sagt.“
Eine Entscheidung des IOC über eine Zulassung russischer Athleten „nur unter den bestehenden strengen Bedingungen“ ist allerdings weiter nicht gefallen.