Das Ziel von Marcel Goc ist klar.
„Ich hätte nichts dagegen, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen“, sagt der deutsche Nationalstürmer im Gespräch mit SPORT1.
Goc geht mit seinen St. Louis Blues als zweitbestes Team der Western Conference in die NHL-Playoffs und gehört damit automatisch zu den Favoriten auf den Stanley Cup. (SERVICE: Der Titel führt über die Blues).
Nach Uwe Krupp und Dennis Seidenberg könnte der kampfstarke Stürmer als dritter Deutscher die wichtigste Trophäe im Eishockey erobern. Erst seit Ende Januar spielt er für die Blues – nicht nur sportlich ein Volltreffer (Die NHL-Playoffs LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM).
„Der erste Eindruck ist sehr gut. Wir haben schnell ein Haus gefunden. Mit der Mannschaft habe ich es ja auch sehr gut erwischt (lacht). Wenn wir unsere Leistung konstant halten können, dann haben wir gegen jeden Gegner eine Chance. Ein bisschen Glück gehört aber auch immer dazu“, betont Goc.
Wechsel wird für Goc zum Glücksfall
In der Tat war der Wechsel weg vom Starensemble der Pittsburgh Penguins in den mittleren Westen kein schlechter Tausch.
Während Sid Crosby mit Goc‘ Landsmännern Christian Ehrhoff und Thomas Greiss erst auf den letzten Drücker das Playoff-Ticket lösten, mischt der 31-Jährige ganz oben mit.
„Es sieht so aus, aber die erste Hürde haben beide Teams geschafft, nämlich die Playoffs zu erreichen. Ab jetzt kann viel passieren. Im vergangenen Jahr waren wir mit den Penguins gegen die Rangers 3:1 vorne und fünf, sechs Tage später waren wir raus“, betont Goc.
In der Saison 2018/19 wollen diverse Deutsche in der NHL angreifen. Dominik Kahun schafft es in den Kader. SPORT1 stellt die deutschen NHL-Cracks vor.
Qualitäten passen zu den Blues
Bei den Blues bekommt „Fuzzy“ trotz nur einem Tor und zwei Assists in 31 Partien seine regelmäßige Eiszeit. Denn in St. Louis schätzen sie vor allem die kämpferischen Qualitäten des Arbeitstiers (Alles zur NHL im Free-TV auf SPORT1: Do., 23.30 Uhr: Inside US Sports).
„Du willst immer mehr Eiszeit, das will jeder (lacht). Ich wusste, dass ich geholt wurde, um vor allem mit Steve Ott und Ryan Reaves zu spielen. Ich hoffe, dass ich etwas mehr in Unterzahl zum Einsatz komme. Du musst aber das machen, was der Mannschaft hilft. Da ist egal ob es acht oder 14 Minuten sind“, sagt der Center.
Genau diese mannschaftsdienliche Sichtweise ist bei den Blues gefragt. Die Truppe von Coach Ken Hitchcock hat im jungen Russen Wladimir Tarasenko nur einen Spieler unter den besten 25 Scorern der NHL.
Dafür lassen nur Montreal, Chicago und die New York Rangers weniger Tore zu. Diese Teams mit großen Namen wie Henrik Lundqvist oder Patrick Kane sieht Goc in der Favoritenrolle auf den Cup. Solche Superstars gibt es abgesehen vom olympischen Penaltyhelden T.J. Oshie bei St. Louis nicht.
Wild als harte Nuss
Genau das ist aber auch für Goc, der vom „breiten Kader“ schwärmt, die große Stärke. Trotzdem dürfte die erste Runde gegen die Minnesota Wild (Spiel 1, Fr. ab 3.30 Uhr LIVESCORES) kein Selbstläufer werden.
„Sie sind unangenehm zu spielen, aggressiv, aber in der Defensive auch sehr stabil. Sie warten auf die Fehler des Gegners – ähnlich wie wir. Sie haben einige Topspieler wie Zach Parise oder Thomas Vanek. Die können ein Spiel mit Einzelaktionen drehen. Da müssen wir auf der Hut sein“, anaylsiert Goc.
Dieser Job kommt dem Deutschen zu, der es nun auch mit seinem fünften NHL-Team in die Playoffs schaffte.
WM wäre bei frühem Aus ein Thema
Sollte das Rennen um Lord Stanleys Trophäe aber doch schon früh beendet sein, hätte es zumindest für Eishockey-Deutschland etwas Gutes. Eine Nachreise zur WM schiene dann realistisch.
„Man darf jetzt offiziell noch nicht mit dem Verband reden, aber ich möchte immer für die Nationalmannschaft spielen, wenn die Möglichkeit besteht“, stellt Goc klar.
Der Traum vom Cup geht aber vor.