Von Mike Koch
Das war ein würdiges Finale für Europa! Rogue, die Champions vom Atlantic Showdown, trafen auf Misfits. 32.000 US-Dollar sollten an den Sieger gehen – und ein Platz im großen Finale gegen die NA-Champion EnVyUs.
Wer dabei auf das Traumfinale zwischen Rogue und EnVyUs gehofft hatte, wurde jedoch schwer enttäuscht: Nach einem langen Abend und zahlreichen Comebacks holte Misfits den 3:2-Sieg und das obwohl sie mit Ersatzspielern antreten mussten.
Auch ohne skipjack zum Erfolg
Mit seinem starken Reinhardt-Tankplay gehört der deutsche Spieler skipjack eigentlich zu den Pfeilern von Misfits.
Aufgrund einer schweren Erkrankung seiner Mutter hatte der Spieler sich aber entschieden, nicht mit seinem Team in die USA zu fliegen und am Overwatch Open teilzunehmen.
Als Ersatz kam der Schwede ryb ins Team, der bisher für OWKings aktiv war. Kaum eingespielt zeigte das Team trotzdem eine atemberaubende Leistung und das nicht nur in der Gruppenphase.
Im ersten Spiel gegen die Ninjas in Pyjamas, die aufkommenden Superstars aus Finnland, holte der schwedisch-französische Mix einen deutlichen 3:1-Sieg.
Misfits qualifizierte sich somit für das EU-Finale gegen den Atlantic Showdown-Meister Rogue, die gegen FaZe im Halbfinale recht knapp mit 3:2 gewonnen hatten.
Mit einem Fuß im Finale
Eigentlich war schon alles klar: Rogue hat nach einem frühen 0:1-Rückstand die Kehrtwende geschafft und das Spiel auf 2:1 zum eigenen Vorteil gedreht.
Auf der vierten Map Eichenwald wurde es zwar noch knapp, aber der Vorteil lag ganz klar bei Reinforce und Co. – Rogue hätte einfach nur effektiv verteidigen müssen.
Aber irgendwie lief dann alles aus dem Ruder und Misfits drehte das Spiel mit einem überzeugenden Angriff. Das erwischte Rogue auf dem falschen Fuß und nahm die Profis sichtlich mit. Das Spiel war so gut wie gewonnen, nur durch kleine Fehler gab der Topfavorit den klaren Finalplatz noch ab.
Auf der fünften und letzten Map hatte Misfits den Momentum-Vorteil. Es wurde schnell klar, dass Misfits das europäische Finale gewinnen werden und gegen EnVyUs ins große Finale einziehen – damit verpasst Rogue das Traumfinale.
EnVyUs will den Overwatch Open-Titel
Den Profis von EnVyUs sieht man bisher keine Nervösität an. Die Jungs rund um den deutschen Kapitän INTERNETHULK gelten nicht ohne Grund als das beste Team der Welt – auf jeder Position hat das nordamerikanische Team einen Star-Spieler.
Umso größer ist ihnen der Dorn des Atlantic Showdown im Auge, wo sie wider Erwarten im Halbfinale gegen Rogue verloren und die erste Niederlage nach 57 Siegen einstecken mussten.
Jetzt scheinen die Jungs perfekt in Form zu sein und werden wohl auch keinen Halt vor den Misfits machen.
Aber wie schon in Köln, als Rogue die Topfavoriten überraschte und den Titel holte, könnten auch die Misfits für den nächsten Upset sorgen und das Overwatch Open gewinnen.