Von Tobias Wiltschek
München – Das Foto ist nicht einmal scharf.
Zu sehen ist nur eine Hand, die einen weißen Kugelschreiber hält. Darunter ist ein Blatt Papier zu erkennen.
Es ist ein äußerst gewöhnliches Foto, das Nico Rosberg am Mittwoch vor dem Deutschland-GP in Hockenheim (Training, Fr. ab 10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) über Twitter in die Welt hinausschickte.
Die Botschaft, die dahinter steckt, ist es aber keineswegs. Mit Rosbergs Unterschrift unter einen neuen langfristigen Vertrag (News) verknüpfen er und sein Team Mercedes nicht weniger als die Hoffnung, ausgehend vom derzeitigen Erfolg eine neue Ära zu begründen.
Wolffs Vorbilder
„Unser Anspruch ist, über einige Jahre hinweg ganz vorne mitzuspielen, so wie das Red Bull und Ferrari in der Vergangenheit gelungen ist“, sagte der Österreicher.
Die Vertragsverlängerung mit Rosberg sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Ziel, es den beiden genannten Rivalen gleich zu tun.
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Die Scuderia gewann um die Jahrtausendwende sechs Konstrukteurs-Titel in Folge. Red Bull holte zuletzt vier Mal den Titel bei den Konstrukteuren und den Fahrern.
Die Beispiele zeigen, dass in der Formel 1 die Hierarchien etwas stabiler sind als im Fußball. Hat man sich den Erfolg erst einmal erarbeitet, kann man davon tatsächlich über einen längeren Zeitraum profitieren. Auch deshalb könnten die vollmundigen Ankündigungen von Rosberg und Wolff ihre Berechtigung haben.
Im Verlauf der ersten Hälfte dieser Saison habe sein Team den Vorsprung auf die Konkurrenz weiter ausbauen können, erklärte Wollf.
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Nächste Runde im Titelkampf
Auch er weiß, dass der erste Konstrukteurs-Titel für die Silberpfeile schon nach Saison-Halbzeit so gut wie sicher ist. Ganz anders sieht es bei den Fahrern aus.
Nach seinem Ausfall in Silverstone musste Rosberg seinen Teamkollegen Lewis Hamilton in der WM-Wertung wieder bis auf vier Zähler an sich herankommen lassen.
In Hockenheim geht das interne Mercedes-Duell in die nächste Runde.
Motiviert ins Heimspiel
Nach der Hochzeit mit seiner langjährigen Freundin Vivian und dem Jubel über den WM-Sieg der deutschen Fußballer, die er in der Vorbereitung noch besucht hatte, hätte Rosberg eine weitere Motivationsspritze für den Deutschland-Grand-Prix eigentlich gar nicht nötig gehabt.
Er hat sie sich dennoch verabreicht – in Form der Vertragsverlängerung.