Spa-Francorchamps – Der Sieg von Daniel Ricciardo geriet nach der teaminternen Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton fast zur Nebensache (Bericht).

Ein vermeintlich sicherer Mercedes-Doppelsieg in Spa (Highlights ab 20.15 Uhr im TV auf SPORT1) wurde mit der Berührung unnötig weggeworfen. (

). Für die beiden Mercedes-Verantwortlichen Toto Wolff und Niki Lauda ist die Sachlage klar: sie verurteilen das Manöver von Rosberg scharf.

Lewis Hamilton erhebt schwere Vorwürfe: Rosberg hätte ihn absichtlich gerammt.

Nutznießer des internen Mercedes-Kampfs war wieder einmal Ricciardo, der souverän zu seinem dritten Saisonsieg fuhr (DATENCENTER: Ergebnis des Rennens). Am Schluss musste der Australier zwar noch einmal kurz zittern, doch seine Hoffnung in die Haltbarkeit des Red Bulls wird nicht enttäuscht.

Für den von Platz drei gestarteten Sebastian Vettel läuft das Rennen dagegen nicht nach Wunsch.

Nach einem guten Start verschätzt er sich beim Duell gegen Rosberg und verliert eine entscheidende Position. Auch wenn er den Fehler auf seine Kappe nimmt, klagt der Weltmeister über stumpfe Waffen.

SPORT1 fasst die Stimmen zum Rennen in Spa zusammen:

„Wenn man ein Rennen anführt über so eine lange Zeit, muss man sich konzentrieren und schauen, dass man konstante Runden fährt. Ich wusste, dass Nico gestoppt hatte und näher kommt. Ich habe gehofft, dass das Auto hält und habe einfach versucht, konstant zu fahren. Und dann kann man es einfach nicht erwarten, dass das Rennen vorbei ist.“

„Ich bin ganz gut gegen Lewis gefahren, und dann haben wir uns leider berührt ? leider. Schade für das Team. Ich kann noch nicht sagen, wer schuld ist, ich habe es mir noch nicht anschauen können und muss erst die Fernsehbilder sehen. Ich respektiere die Meinung von Lauda und Wolff. Alles ist vermeidbar, ich sehe aber nicht, dass sie mir die Schuld geben, wenn sie dass Wort vermeidbar benutzen. Ich weiß nicht, was das für Auswirkungen haben wird, das muss man sehen, wir werden uns zusammensetzen und das besprechen. Beim Duell am Anfang hat Sebastian mehrmals die Strecke verlassen, ich habe das dem Team gesagt, dass er das lassen soll, denn so hätte ich eine bessere Überholchance gehabt.“

„Das Team hat einen super Job gemacht, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir jagen die anderen und wollen auf den höchsten Platz des Siegertreppchens. Wir brauchen aber Glück, dass das klappt. Mercedes und Red Bull sind sehr stark. Ricciardo konnten wir hier nicht herausfordern.“

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„Das Auto war genauso unberechenbar wie im Training. Ich konnte das Tempo der anderen nicht mitgehen. Ich habe keine Ahnung, woran es lag. Der Abstand ist zu groß. Am Anfang habe ich versucht, den Nico einzuholen, hatte dann aber einen Schlenker und Ricciardo kam vorbei. So habe ich mir vielleicht einen schönen Funkspruch erspart, denn ich habe schnell gemerkt, dass der Speed nicht da ist. Im Moment ist irgendwo der Wurm drin. Der Schlenker war mein Fehler, aber sonst hatte ich keine Chance. Man schickt mich mit einem Holzknüppel an die Front vor, wo scharf geschossen wird.“

„Wenn man um den 5. oder 6. Platz kämpft, ist das natürlich immer schwierig. Ich weiß nicht, ob Magnussen da gegen die Regeln verstoßen hat. Das muss man sich jetzt mal in Ruhe anschauen. Es war aber auf jeden Fall nichts besonderes.“

Mein Start war nicht toll, aber ich war in der Lage, in der ersten Runde ein paar Positionen zu gewinnen. Die Strategie war gut. Wir haben den mittleren Stint mit harten Reifen absolviert und dann am Ende noch einen Sprint mit der weichen Mischung hingelegt. Leider war das DRS nach der Eau Rouge wegen der Gelbphase in Kurve eins deaktiviert. Sonst hätte ich Kvyat da oben noch weggesaugt.“

„Mehr als Platz 14 war heute nicht möglich, aber es war dennoch ein spannendes Rennen. Wir haben uns dann für eine Dreistopp-Strategie entschieden, und das war im Nachhinein auch die richtige Wahl. Generell bin ich mit dem Ablauf am kompletten Wochenende zufrieden. Das Team hat sehr gut gearbeitet und keine Fehler gemacht.“

„Er hat grundsätzlich zugegeben, es mit Absicht getan zu haben. Er hat gesagt, dass er den Unfall hätte vermeiden können. Er hat gesagt, er hat es getan, um etwas zu beweisen. Ich weiß nicht, was er beweisen wollte. Er ist da gerade reingekommen und hat gesagt, es sei alles meine Schuld.“

„Ich weiß noch nicht genau, was passiert ist. Auf einmal ging der Motor aus. Ich hoffe, dass ich nochmal ein Rennen fahren kann. Der Start war gut, ich konnte von dem Kuddelmuddel vor mir profitieren, ich kam in meinen Rhythmus, dann war das Rennen leider frühzeitig beendet. Ich weiß nicht, ob ich Monza fahren werde. Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis, Formel 1 zu fahren.“

„Es ist für das Mercedes-Team absolut unakzeptabel, dass in der zweiten Runde Nico dem Lewis ins Auto fährt. So hat der Nico nicht gewonnen und der Lewis konnte nicht einmal das Rennen beenden. Das ist für das dominierende Team absolut unakzeptabel. Nico hätte abbremsen müssen und dem Lewis die Kurve überlassen sollen. Lewis ist vorne gewesen und kann nicht nach hinten schauen. Die Schuld an dem Rennunfall hat ganz klar der Nico, das ist die ganz klare Analyse. Er ist mehr als eine Wagenlänge dahinter und fetzt ihm den Reifen auf.“

„Absolut inakzeptabel in der zweiten Runde! Das lässt uns alle dämlich aussehen. Der Start von Nico war nicht ideal, aber das Manöver in der zweiten Runde war dann Harakiri.“