Neben Kugel-Koloss David Storl haben Diskus-Riese Robert Harting und Zehnkämpfer Kai Kazmirek für die Glanzlichter am ersten Tag der Leichtathletik-EM in Zürich gesorgt.

Beide legten den Grundstein für weiteren Gold-Jubel am Mittwoch, nachdem Storl erneut den EM-Titel geholt hatte.

Harting locker

Harting, neben Storl der zweite starke Mann des DLV, ließ keine Zweifel aufkommen, dass er seinen fünften Titel in Serie gewinnen will.

„Nichts tut weh, alles ist gut. Morgen wird ein heißer Tag“, sagte der Olympiasieger, nachdem er mit 67,01 m locker ins Finale (Mittwoch, 20.35 Uhr) eingezogen war.

Sein Dauerrivale Piotr Malachowski aus Polen schaffte die Qualifikation ebenso wie der WM-Vierte Martin Wierig.

HERE SHOULD BE FB POST – EMBED IT AGAIN WITH URL: https://www.facebook.com/DerHarting/photos/a.670441412987812.1073741826.434943613204261/799890980042854/?type=1

Rekord im Visier

Neben Gold hat Harting in Zürich auch den Meisterschaftsrekord im Visier. Die bisherige EM-Bestmarke hält Malachowski mit 68,87 Metern.

Geworfen 2010, als Harting in Barcelona gegen seinen Dauerrivalen aus Polen seine letzte Niederlage auf der großen Bühne einstecken musste.

Kazmirek peilt Gold an

Zehnkämpfer Kazmirek peilt ebenfalls Gold an. Der U-23-Europameister von der LG Rhein-Wied führt nach fünf Disziplinen und einer furiosen Vorstellung mit 4492 Punkten das Feld der noch 23 Mehrkämpfer souverän an.

Damit liegt Kazmirek 129 Zähler vor dem Weißrussen Andrei Krauchanka (4363 Punkte). Arthur Abele rangiert bei Halbzeit mit 4310 Punkten auf einem hervorragenden dritten Platz.

Der Olympiasechste Rico Freimuth erreichte dagegen bisher nicht Normalform und liegt nur auf Rang acht (4247).

Rekordläufer Reus unzufrieden

Julian Reus, der schnellste deutsche Mann der Geschichte, erfüllte im Vorlauf in 10,32 Sekunden über 100 m seine Pflicht und zog ebenso wie Lucas Jakubczyk (10,23) und Sven Knipphals (10,37) ins Halbfinale (Mittwoch, 19.25 Uhr) ein.

„Ich habe versucht, konzentriert zu laufen. Die Beschleunigungsphase war ganz, ganz schlecht. Das kann ich besser, und das muss morgen klappen“, sagte Reus, der zuletzt in 10,05 Sekunden die uralte Bestmarke von DDR-Sprinter Frank Emmelmann (10,06/1985) unterboten hatte, im „ZDF“.

Mockenhaupt Sechste

Im Finale über 10.000 m ist Sabrina Mockenhaupt auf einen guten sechsten Platz gelaufen. Gold über die 25 Stadionrunden sicherte sich in einem packenden Finish die Britin Jo Pavey (32:22,39 Minuten) vor der Französin Clemence Calvin (32:23,58).

Bronze gewann ihre Landsfrau Laila Traby (32:26,03).

Sailer stark

Ex-Europameisterin Verena Sailer präsentierte sich in der ersten Runde über die kurze Sprintstrecke am Vormittag in starker Verfassung.

Die 28-Jährige gewann ihr Rennen in 11,25 Sekunden und war damit Schnellste des deutschen Trios. Tatjana Pinto (11,41) qualifizierte sich als Zweite.

„Der Lauf war okay, war locker“, sagte Sailer im „ZDF“: „Jetzt liegt der Fokus auf morgen. Die Bahn ist knallhart, auf so einer bin ich noch nie gelaufen.“

Ryzih und Stahl weiter

Um Gold kämpfen zudem Stabhochspringerin Lisa Ryzih und Speerwerferin Linda Stahl.

Europas Nummer eins begnügte sich in Abwesenheit von Christina Obergföll in der Qualifikation mit 59,72 m und bekommt es im Finale am Donnerstag (20.40 Uhr) vor allem mit Weltrekordlerin Barbora Spotakova (59,99 m) zu tun.

Die Olympiasiegerin aus Tschechien ist nach einem Jahr Babypause wieder in Topform. Weltmeisterin Obergföll pausiert in diesem Jahr, nachdem sie zuletzt Sohn Marlon zur Welt gebracht hatte.

Mihambo auf den letzten Drücker weiter

Das Weitsprung-Trio der Frauen hat derweil geschlossen das Finale erreicht. Als beste Deutsche landete Malaika Mihambo mit im letzten Versuch erzielten 6,70 m auf dem zweiten Platz.

Mit ihren ersten beiden Versuchen hätte die U-20-Europameisterin den Endkampf am Mittwoch (20.00 Uhr) verpasst. Melanie Bauschke verfehlte zwar die für das Finale geforderten 6,65 m, landete aber mit 6,56 m als Siebte klar unter den besten Zwölf.

Nur knapp die Medaillenentscheidung erreichte 7,04-m-Springerin Sosthene Moguenara als Elfte (6,50 m).