Zürich – Heute gibt es wieder Gold für Deutschland.

Robert Harting dominiert die Konkurrenz im Diskuswerfen und verteidigt seinen EM-Titel spouverän.

Zehnkämpfer Kai Kazmirek verspielt dagegen die Medaille am zweiten Tag: Der U-23-Europameister von der LG Rhein-Wied hat im von Wetterchaos geprägten Stabhochsprung einen Rückschlag erlitten und konnte es auch mit einem guten Speerwurf nicht mehr retten.

Die Teamkollegen Arthur Abele und Rico Freimuth schafften es am Ende auch nicht mehr. Der Weißrusse Andrei Krauchanka war nach einem hammerharten Speerwurf nicht mehr von Rang eins zu verdrängen

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SPORT1 zeigt alle wichtigen Entscheidungen des zweiten Tages der Leichtathletik-EM in Zürich zum Nachlesen.

Diskuswerfer Robert Harting (29) hat seinen Titel souverän verteidigt. Der Berliner warf im Letzigrund-Stadion 66,07 m und sicherte sich damit nach den Weltmeistertiteln 2011 und 2013 sowie Olympia-Gold den fünften großen Titel in Serie.

Silber ging an den Ex-Weltmeister Gerd Kanter aus Estland mit 64,75 m, Bronze gewann der Pole Robert Urbanek (63,81). Dessen Landsmann und Hartings Dauerrivale Piotr Malachowski musste sich überraschend mit Rang vier begnügen (63,54).

Der WM-Vierte Martin Wierig (60,82/Magdeburg) kam nicht über Platz elf hinaus, Daniel Jasinski aus Wattenscheid wurde mit 62,04 m Siebter.

Das ist eine Farce. Nach zwei Stunden Wettkampf wird Bauschkes Sprung plötzlich um 24 Zentimeter nach unten korrigiert. Eloyse Lesueur aus Frankreich gewinnt vor Ivana Spanovic und Klischina. Mihambo ist Vierte, Bauschke nur Sechste.

Die Schweden legen gegen Bauschkes Sprung Protest ein, offenbar wurde ihr Po gemessen, der Fuß war aber schon früher in der Grube. Es ist die korrekte Entscheidung, aber die Art und Weise ist ganz schwach. Der Athletin wird dann auch noch vor dem letzten Druchgang die Nachricht überbracht – das ist einer EM unwürdig.

Geht das mit den Messpannen schon wieder los? Plötzlich wird Melanie Bauschke statt mit ihren 6,79m aus dem ersten Versuch (aktuell Rang 3) nur noch mit 6,55m als Siebte geführt. Die Russin Darya Klischina (6,65m) liegt jetzt auf dem Bronzerang, weil die weitengleiche Malaika Mihambo den schlechteren zweiten Sprung hat – ist das bitter.

Jetzt wird es standesgemäß. Der Führende lässt die Scheibe auf 66,07m segeln. Der Vorsprung ist jetzt relativ groß. Konkurrent Malachowski ist nur Fünfter. Daniel Jasinski (61,49m) ist im Endkampf. Martin Wierig (60,82m) enttäuscht als Elfter.

Lucas Jakubczyk schlägt sich im Finale über 100m ausgzeichnet. In 10,25s wird er am Ende guter Fünfter. Es siegt der Brite James Dasaolu (10,06s) vor titelverteidiger Christophe Lemaitre (10,13s) und Landsmann Harry Aikines-Aryeetey (10,22s). Dwain Chambers wird nur Vierter.

Im Weitsprung ist noch einmal Bewegung drin. Die junge Deutsche erhöht auf 6,65m. Melanie Bauschke ist nur noch Dritte, denn Eloyse Lesueur geht mit 6,85m in Führung. Spanovic ist nur noch Zweite.

Arthur Abele verpasst nach einem heldenhaften Lauf (4:20, 37s) als Fünfter die Medaille. Kai Kazmirek und Rico Freimuth brechen ein. Der Franzose Kevin Mayer holt sich hinter Andre Krauchanka noch die Silbermedaille. Der Russe Ilya Schkurenjow wird Dritter.

Auch für den Niederländer Eelco Sintnicolaas reicht es als Vierter knapp nicht.

1. Andre Krauchanka 8616 (Weltjahresbestleistung

2. Kevin Mayer 8521

3. Ilya Schkurenjow 8498

4. Eelco Sintnicolaas 8478

5. Arthur Abele 8477

6. Kai Kazmirek 8458

7. Rico Freimuth 8308

Das gefürchtete Rennen über 1500m steht an. Jetzt geht es für Kai Kazmirek, Rico Freimuth und Arthur Abele um die mögliche Medaille. Platz zwei bis sechs sind nur 56 Punkte auseinander – das sind umgerechnet vier Sekunden.

Paukenschlag von Cindy roleder im Finale über 100m Hürden. Die Deutsche muss sich in starken 12,82s nur der Britin Tiffany Porter (12,76s) und Cindy Billaud aus Frankreich (12,79s) geschlagen geben. Ganz starke Vorstellung.

Nadine Hildebrand wird in 13,01s Sechste.

Der deutsche Topfavorit legt einen soliden ersten Wurf hin – mehr nicht. Mit 63,94m liegt er zunächst trotzdem vorn.

Mit Verspätung fliegt nun doch noch die Scheibe. Der junge Daniel Jasinski hat die 60m mit seinem ersten Wurf noch nicht geknackt.

Die Mehrkämpferin Dafne Schippers holt sich 11,12s die europäische Sprintkrone und schockt die Spezialistinnen. Die Niederländer dürfen den ersten EM-Titel über 100m seit 1950 feiern. Damals gewann Legende Fanny Blankers-Koen. Myriam Soumare aus Frankreich (11,16s) und die Britin Ashleigh Nelson (11,22s) folgen auf den Plätzen.

SPORT1 zeigt den Zeitplan für Mittwoch, den 13. August:

Finals:

09.20 Uhr: 20 km Gehen Männer (Zielankunft ca. 10.40 Uhr)

19.51 Uhr: 10000 m Männer

20.00 Uhr: Weitsprung Frauen

20.25 Uhr: 100 m Frauen

20.35 Uhr: Diskuswurf Männer

21.34 Uhr: 100 m Hürden Frauen

21.50 Uhr: 100 m Männer

Zehnkampf Männer, 2. Tag:

10.05 Uhr: 110 m Hürden

10.50 Uhr: Diskuswurf, Gruppe A

12.03 Uhr: Diskuswurf, Gruppe B

13.40 Uhr: Stabhochsprung, Gruppen A und B

17.55 Uhr: Speerwurf, Gruppe A

19.10 Uhr: Speerwurf, Gruppe B

20.36 Uhr: 1500 m

Vorentscheidungen:

10.07 Uhr: Hochsprung Männer, Qualifikation, Gruppen A und B

10.55 Uhr: 400 m Hürden Frauen, Vorläufe

11.40 Uhr: 110 m Hürden Männer, Vorläufe

12.20 Uhr: 800 m Frauen, Vorläufe

13.15 Uhr: Hammerwurf Frauen, Qualifikation, Gruppe A

14.35 Uhr: Hammerwurf Frauen, Qualifikation, Gruppe B

18.05 Uhr: 400 m Hürden Männer, Halbfinale

18.20 Uhr: 100 m Frauen, Halbfinale

18.30 Uhr: Dreisprung Frauen, Qualifikation, Gruppen A und B

18.45 Uhr: 400 m Männer, Halbfinale

19.06 Uhr: 400 m Frauen, Halbfinale

19.25 Uhr: 100 m Männer, Halbfinale

21.08 Uhr: 800 m Männer, Halbfinale