Go south! Nach dem Auftakt in der wildromantischen, aber auch nass-kühlen Normandie macht sich das Peloton auf in Richtung wärmerer Gefilde.
Am Montag geht es fast schnurstracks Richtung Süden, die zweitlängste Etappe der Tour 2016 stellt nach dem anspruchsvollen Sonntags-Ritt nach Cherbourg wieder die Sprinter in den Mittelpunkt: Die Strecke nach Angers ist weitgehend flach wie ein Schachbrett.
Die 103. Tour de France verlangt den Fahrern alles ab: Vier Bergankünfte und sieben Anstiege der Goldkategorie stehen an, dazu ein Bergzeitfahren. Alle Etappen im Profil.
Dementsprechend dürfte auf der Fahrt in der Loire-Region fleißig taktiert werden. Die einzige Bergwertung, ein Hügelchen der 4. Kategorie, steht bereits nach 25 km auf dem Programm, spätestens mit dem Zwischensprint nach 171 km wird das Rennen richtig schnell – die Revanche für den ersten Massenspurt am Samstag am Utah Beach naht.
Für den Startort Granville geht eine schiere Ewigkeit ohne Tour zuende: 1957 siegte der französische Sprinter und spätere Weltmeister André Darrigade in dem kleinen Seebad, danach verabschiedete sich die Frankreich-Rundfahrt für mehr als sechs Jahrzehnte.
Die letzte Etappe wird zur Triumphfahrt für Chris Froome. Der Brite gönnt sich einige Schlückchen Alkohol. Ein Deutscher jubelt in Paris. SPORT1 zeigt die besten Bilder.
Das 150.000 Einwohner zählende Angers, dessen Altstadt Weltkulturerbe und dessen wichtigster Arbeitgeber die Elektro-Industrie ist, hatte die Tour weit öfter zu Gast. Zuletzt siegte hier 2004 der Belgier Tom Boonen, zuvor waren am Zusammenfluss von Maine und Loire bereits Legenden wie Jacques Anquetil und Eddy Merckx erfolgreich.