Zürich – Heute hat Deutschland bei der Leichtathletik-EM in Zürich immerhin eine Medaille zu feiern.
Im Finale des Stabhochsprungs geht Lisa Ryzih als Favoritin im Finale leer aus. Die Russin Anzhelika Sidorowa verdrängt sie mit dem letzten Sprung noch auf Rang vier. Ryzih hatte im Juli die Jahresbestleistung von 4,71 Metern aufgestellt.
Nicht Europajahresbeste, sondern gleich Weltjahresbeste ist Linda Stahl. Die Speerwerferin, 2010 Europameisterin in Barcelona, hat das Wurfgerät in diesem Jahr auf 67,32 Meter geworfen – keiner war besser. In Zürich liegt sie lang vorn, ehe es doch noch Rang drei wird.
Die Legende Barbora Spotakova (Tschechien) schlägt im fünften Durchgang nervenstark zurück. .
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SPORT1 zeigt alle wichtigen Entscheidungen des dritten Tages der Leichtathletik-EM in Zürich zum Nachlesen.
Carolin Schäfer aus Frankfurt greift nach einer Medaille. Die frühere U20-Weltmeisterin liegt als Beste eines deutschen Trios nach vier Disziplinen mit 3845 Punkten auf Platz zwei und nur sechs Zähler hinter der führenden Belgierin Nafissatou Thiam (3851).
Die lange verletzte Olympiazweite Lilli Schwarzkopf (3670) als Siebte und die WM-Vierte Claudia Rath (3669) auf Platz acht dürfen ebenfalls noch auf eine Medaille hoffen. Die Niederländerin Nadine Broersen (3841) liegt auf Platz drei noch in Reichweite.
„Ich denke von Disziplin zu Disziplin. Auf den heutigen Tag kann ich aufbauen“, sagte die 22 Jahre alte Schäfer in der „ARD“. Mit einer fulminanten persönlichen Bestzeit von 23,84 Sekunden war sie als Schnellste des abschließenden 200-m-Laufes von Platz sechs auf zwei gestürmt.
Zuvor war ihr bereits über 100 m Hürden (13,20) eine Bestzeit gelungen. Schwarzkopf, die in Zürich ihren ersten großen Wettkampf nach ihrem Achillessehnenriss im September 2012 bestreitet, konnte mit ihrem Ergebnis ebenfalls leben: „Ich kann mehr als zufrieden mit dem Tag sein und denke, das kann ich morgen bestätigen.“
Sergei Schubenkow gewinnt nach Helsinki 2012 erneut EM-Gold über die 110m Hürden. Am ende reichen ihm 13,19s. Zweiter wird der Brite William Sharman (13,27s). Dimitri Bascout aus Frankreich muss sich in 13,28s mit Rang drei begnügen.
Linda Stahl kann im letzten Durchgang nicht mehr zurückschlagen und muss sich mit Rang drei begnügen. Spotakova gewinnt am Ende vor der Serbin Tatjana Jelaca.
Der Franzose Benjamin Compaore hat Gold im Dreisprung gewonnen. Im Finale setzte sich der 27-Jährige mit der europäischen Bestleistung von 17,46 m vor den beiden Russen Ljukman Adams (17,09 m) und Alexej Fjodorow (17,04 m) durch.
Titelverteidiger Fabrizio Donato (Italien/16,66 m) musste sich an seinem 38. Geburtstag mit Rang sieben zufrieden geben.
Frankreichs Weltmeister Teddy Tamgho war zuletzt von seinem Verband wegen eines Verstoßes gegen die Dopingrichtlinien für ein Jahr gesperrt worden und fehlte in Zürich. Deutsche Athleten waren nicht am Start.
Im fünften Durchgang überschlagen sich die Ereignisse. Erst zieht die Serbin Tatjana Jelaca mit Landesrekord von 64,21m an Linda Stahl vorbei, dann kontert Barbora Spotakova mit 64,41m.
Toptalent Carolin Schäfer liefert im Siebenkampf einen starken Schlusspunkt. Über 200m läuft sie mmit 23,84s persönliche Bestleistung und ist bei Halbzeit auf Medaillenkurs.
Wir sind im vierten Durchgang und Linda Stahl führt immer noch vor Topfavoritin Spotakova. Christin Hussong (59,05m) qualifiziert sich als Siebte für den Endkampf. Katharina Molitor (58,00m) enttäuscht als Neunte.
Sie schafft die 4,66m nicht, kann aber noch Bronze holen, falls Sidorowa patzt. Die Russinspringt aber im letzten Versuch drüber und wird Europameisterin. Bitter für Lisa Ryzih.
Matthias Bühler darf nicht im Hürdenfinale ran. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) legte gegen die Wertung vergeblich Protest ein. Bühler musste sich in seinem Lauf über 110 m Hürden im Fotofinish in 13,39 Sekunden als Sechster den zeitgleichen Petr Svoboda (Tschechien) und Artur Noga (Polen) geschlagen geben.
Die Deutsche kämpft um ihre Medaille. Im dritten Versuch geht sie über 4,60m. Stark! Angelina Zhuk-Krasnowa geht aber auch drüber und liegt vor ihr. Sidorowa hatte ausgelassen.
Der deutsche Meister Steffen Uliczka und der DM-Zweite Martin Grau sind bei der Leichtathletik-EM in Zürich im Finale über 3000 m Hindernis klar an den Medaillen vorbei gelaufen.
Beim Favoritensieg von Titelverteidiger Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) kam Uliczka in 8:32,99 Minuten auf Platz acht, Grau auf Platz 14 (8:45,70).
Der zweimalige Olympia-Zweite Mekhissi-Benabbad holte sich in 8:25,30 Minuten vor seinem Landsmann Yann Kowal (8:26,66) und dem Polen Krystian Zalewski (8:27,11) seinen dritten EM-Titel in Serie.
Der 28-Jährige riss sich schon 50 m vor dem Ziel sein Trikot vom Leib und rannte feiernd mit nacktem Oberkörper über die Linie. Dafür erhielt er eine Verwarnung.
Auslöser der langen Unterbrechung am zweiten Tag war ein Unfall auf dem Stadiongelände. Dies wurde am Donnerstag bekannt. Demnach war tags zuvor bei heftigen Sturmböen ein Ordner von einem umherfliegenden Absperrgitter verletzt worden und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Danach entschieden die Organisatoren, dass die Sicherheit von Zuschauern, Bediensteten sowie Sportlern nicht mehr gewährleistet sei und brachen den laufenden Wettbewerb ab. Im Stadion wurden die Stabhochsprung- und Diskusanlage weitgehend abgebaut.
SPORT1 zeigt den Zeitplan für Donnerstag, 14. August:
Finals:
09.10 Uhr: 20 km Gehen Frauen (Zielankunft ca. 10.35 Uhr)
19.19 Uhr: Stabhochsprung Frauen
20.10 Uhr: Dreisprung Männer
20.40 Uhr: Speerwurf Frauen
20.45 Uhr: 3000 m Hindernis Männer
21.50 Uhr: 110 m Hürden Männer
Vorentscheidungen:
10.07 Uhr: Hammerwurf Männer, Qualifikation, Gruppe A
10.15 Uhr: Stabhochsprung Männer, Qualifikation, Gruppen A und B
10.50 Uhr: 200 m Frauen, Vorläufe
11.25 Uhr: 200 m Männer, Vorläufe
11.32 Uhr: Hammerwurf Männer, Qualifikation, Gruppe B
12.08 Uhr: 5000 m Frauen, Vorläufe
17.30 Uhr: Speerwurf Männer, Qualifikation, Gruppe A
18.10 Uhr: 400 m Hürden Frauen, Halbfinale
18.38 Uhr: 800 m Frauen, Halbfinale
18.45 Uhr: Speerwurf Männer, Qualifikation, Gruppe B
19.15 Uhr: 110 m Hürden Männer, Halbfinale
19.45 Uhr: 200 m Frauen, Halbfinale
20.15 Uhr: 200 m Männer, Halbfinale
Siebenkampf Frauen, 1. Tag:
10.05 Uhr: 100 m Hürden
12.05 Uhr: Hochsprung, Gruppen A und B
19.50 Uhr: Kugelstoßen, Gruppen A und B
21.15 Uhr: 200 m