Siebenkämpferin Carolin Schäfer aus Frankfurt greift bei der Leichtathletik-EM in Zürich überraschend nach einer Medaille.
Die frühere U20-Weltmeisterin liegt als Beste eines deutschen Trios nach vier Disziplinen mit 3845 Punkten auf Platz zwei und nur sechs Zähler hinter der führenden Belgierin Nafissatou Thiam (3851).
Die lange verletzte Olympiazweite Lilli Schwarzkopf (Hannover/3670) als Siebte und die WM-Vierte Claudia Rath (Frankfurt/3669) auf Platz acht dürfen ebenfalls noch auf eine Medaille hoffen. Die Niederländerin Nadine Broersen (3841) liegt auf Platz drei noch in Reichweite.
„Ich denke von Disziplin zu Disziplin. Auf den heutigen Tag kann ich aufbauen“, sagte die 22 Jahre alte Schäfer in der ARD. Mit einer fulminanten persönlichen Bestzeit von 23,84 Sekunden war sie als Schnellste des abschließenden 200-m-Laufes von Platz sechs auf zwei gestürmt. Zuvor war ihr bereits über 100 m Hürden (13,20) eine Bestzeit gelungen.
Schwarzkopf, die in Zürich ihren ersten großen Wettkampf nach ihrem Achillessehnenriss im September 2012 bestreitet, konnte mit ihrem Ergebnis ebenfalls leben: „Ich kann mehr als zufrieden mit dem Tag sein und denke, das kann ich morgen bestätigen.“
Die 30-Jährige verdarb sich eine bessere Ausgangsposition durch einen schwachen abschließenden 200-m-Lauf, in dem sie mit 25,86 Sekunden deutlich über ihrer persönlichen Bestzeit und Jahresbestzeit blieb. „Ich bin momentan noch nicht die Sprinterin, nach der Verletzung fehlt mir da noch Training. Es ist eben ein Aufbaujahr“, sagte Schwarzkopf, die zuvor im Hochsprung mit 1,85 m eine persönliche Bestleistung erzielt hatte.
Rath zeigte solide Leistungen über die Hürden (13,54) im Hochsprung (1,79), mit der Kugel (12,88) und über 200 m (24,43) – ihre starken Disziplinen (Weitsprung, 800 m) kommen aber noch.