Im Sommer bestimmte der drohende Absturz des niederländischen Traditionsklubs Vitesse Arnheim ins Nichts die Schlagzeilen. Am Samstag sorgte der Pokalsieger von 2017 nun auch mal wieder sportlich für Aufsehen. Und die Presse feierte die Wiedergeburt.

„Vitesse ist von den Toten auferstanden“, schrieb das Portal Voetbal International. Mit einem 3:1 (1:1)-Sieg gegen Helmond Sport meldete sich Arnheim nach chaotischen Wochen inklusive Lizenzentzug wieder zurück im Geschäft.

„Der Verein, der tot und begraben schien“

Und über 24.000 Zuschauer im ausverkauften GelreDome sorgten für einen „Traumabend“, wie es beim Algemeen Dagblad hieß. De Telegraaf schrieb von „kochenden Emotionen“ beim ersten Heimspiel nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. „Der Verein, der bis vor drei Wochen noch tot und begraben schien, erlebte ein sportliches Wunder.“

https://x.com/MijnVitesse/status/1969491357329678716

Vitesse hat turbulente Wochen hinter sich. Nach schwerwiegenden Verstößen gegen die Lizenz-Bestimmungen wurde der Verein aus der Provinz Gelderland zu einem Punktabzug verurteilt, später entzog der Verband KNVB dem Klub sogar die Profilizenz. Gegen dieses Urteil legte Vitesse erfolgreich Einspruch ein – doch die Probleme sind damit nicht gelöst.

Durch das Lizenz-Chaos verpasste Vitesse die ersten vier Spieltage. Hinzu kam, dass nach dem ersten Urteil zwölf Spieler die Flucht ergriffen. Unmittelbar vor dem Einstieg in die Saison in der zweitklassigen Keuken Kampioen Divisie vor gut einer Woche wurden noch schnell sieben neue Spieler unter Vertrag genommen.

Deutscher Trainer betreut Neustart

Mittendrin: Der deutsche Trainer Rüdiger Rehm. „Jeder kennt unsere Situation. Diese Jungs wollen wirklich für Vitesse kämpfen. Es herrschte auch eine großartige Energie im Stadion, die die Mannschaft wirklich vorangetrieben hat“, sagte der Coach nach dem ersten Dreier der Saison.

Rüdiger Rehm ist seit Sommer Trainer von Vitesse Arnheim
Rüdiger Rehm ist seit Sommer Trainer von Vitesse ArnheimRüdiger Rehm ist seit Sommer Trainer von Vitesse Arnheim

Der Spielfilm der Partie am Samstag war dabei eine Blaupause der Achterbahnfahrt des Klubs in den vergangenen Wochen.

In der sechsten Minute brachte Mike Lukowicz die Gäste per Elfmeter in Front. Doch Vitesse erholte sich von dem frühen Schock und glich durch Dillion Hoogewerf (15.) schnell aus.

Nach der Pause wurde der deutsche Keeper Maximilian Brüll zum Helden. Der 23-Jährige zählte zu den Nachverpflichtungen der vergangenen Woche und war nach seinem Aus in der Jugend von Borussia Mönchengladbach vertragslos. Nun hielt er Vitesse mit einem parierten Strafstoß im Spiel (51.).

„Das ist mit Worten nicht zu beschreiben“

Die Treffer des ehemaligen Drittliga-Profis Marco Schikora (64.) und des Mittelfeld-Talents Adam Tahaui (82.) sorgten für Ekstase im GelreDome.

„Das ist nicht normal“, sagte Routinier Alexander Büttner bei ESPN. „Mal ganz im Ernst, schau dich um. Das ist mit Worten nicht zu beschreiben, so schön ist es. Wir sind Vitesse. Man sieht es, man hört es. Mit einem Wort: fantastisch.“

Dieses Team habe sehr viel Kampfgeist, ergänzte der 36-Jährige. „Vielleicht kennen wir uns noch nicht so gut, aber das heißt nicht, dass man nicht die Ärmel hochkrempeln und 100 Prozent geben kann. Du siehst, dass wir das tun. Wir geben nicht auf, und dann wird man automatisch zu einem Team.“

Bis es auch in der Tabelle wieder aufwärtsgehen kann, dauert es gezwungenermaßen noch etwas. Denn Vitesse startete mit zwölf Minuspunkten in die Saison. Immerhin: Sportlich absteigen aus der zweiten niederländischen Liga können nur die Zweitvertretungen der Profiklubs.

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