Matthijs de Ligt will beim FC Bayern mehr als nur ein Verteidiger sein.

Der niederländische Nationalspieler soll beim Rekordmeister anführen, ansagen, antreiben. Weil ihm genau diese Job-Beschreibung angeboten wurde, entschied er sich für den Schritt in die Bundesliga. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Bayern hat genau die Dinge gesagt, die ich gerne höre“, sagte de Ligt bei The Athletic. „Ich bin ein guter Verteidiger. Aber ich kann dem Team am meisten helfen, wenn ich die Defensive führe, anderen helfe und sicherstelle, dass wir fokussiert bleiben.“

Nach dem Abgang von David Alaba – ein Jahr, bevor de Ligt von Juventus Turin losgeeist wurde – standen die Münchner bei seiner Ankunft ohne Abwehrchef da. „Sie haben gesagt, dass ihnen dieser Teil fehlt, dass sie in dieser Hinsicht eine gute Rolle für mich gesehen haben.“

De Ligt: Als Anführer muss man mit Konstanz glänzen

Dass er von den Bayern-Bossen Hasan Salihamidzic (Sportvorstand) und Marco Neppe (Technischer Direktor) so wahrgenommen wurde, habe ihn wirklich glücklich gemacht: „Das war ein Hauptgrund, herzukommen.“

Die Rolle des Anführers hatte de Ligt schon früh inne, als 19-Jähriger war er bereits Kapitän bei Ajax Amsterdam. Denn die entscheidenden Fähigkeiten für diese Position brachte er immer mit: „Meine natürliche Qualität ist es, immer fokussiert zu sein, immer zum Kämpfen bereit zu sein. Anzuführen, zu versuchen, so konstant wie möglich zu sein.“

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Für ihn gehe es nicht darum, allen zu zeigen, was er mit dem Ball anstellen könne: „Du brauchst jemanden, der (auf einer Skala von eins bis zehn, Anm. d. Red.) immer eine Sechseinhalb oder eine Sieben spielt – anstatt manchmal eine Acht und dann eine Vier.“

Diese mentale Einstellung habe er sich erarbeitet, unter anderem bei Juve: „Ich bin allen dankbar, von denen ich gelernt habe. Aber am Ende lernst du am meisten von dir selbst, indem du unterschiedliche Erfahrungen in schwierigen Situationen machst. Das macht dich zu einem besseren Spieler.“

Bayern-Star: Verlasse mich auf die mentale Seite

Die Zeit in Turin war nicht immer einfach für de Ligt. Bei Ajax habe er als „Kind“ alles richtig gemacht. Bei Juve sahen plötzlich Millionen seine Fehler. Das sei „wirklich hart“ für ihn gewesen: „Ich habe den Druck gespürt.“

In seinen drei Spielzeiten in der Serie A änderte sich seine Einstellung: „Ich habe meine Mentalität langsam geändert, um zu verstehen, welche Art Spieler ich bin und was ich für das Team mit meinen Qualitäten tun kann.“ (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

Er habe zwar Power und Geschwindigkeit, aber er könne nicht einfach alle Gegner ablaufen: „Ich verlasse mich auf die mentale Seite des Spiels. Meine größte Stärke ist es, das Spiel zu lesen und vorherzusehen, was passiert.“

Die mentale Seite sei dabei härter als die körperliche. Weil er die Konzentration ständig hochhalten muss, könne er nach Spielende häufig keine Auskunft über die Leistungen einzelner Mitspieler geben. Auch äußere Umstände wie die Lautstärke im Stadion gingen häufig an ihm vorbei, meinte de Ligt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Diese Art von Dauer-Fokussierung kann auch kräftezehrend sein. Aber er wolle der bestmögliche Spieler sein, erklärte der 23-Jährige. Und weit mehr als nur ein Verteidiger.

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