Vom DBB-Team berichtet Carsten Arndt

Bamberg – Deutschlands Basketballer haben im zweiten Spiel des Supercups in Bamberg die erste Niederlage kassiert.

Gegen Israel unterlag das Team von Trainer Emir Mutapcic mit 84:91 (47:48).

Bester Werfer der Deutschen war Kapitän Heiko Schaffartzik mit 17 Punkten, bei den Israelis waren Casspi und Lior Eliyahu mit ebenfalls 17 Zählern am erfolgreichsten.

NBA-Profi Dennis Schröder kam am Ende auf solide elf Punkte und vier Assists, konnte die Niederlage aber ebenso wenig verhindern.

Schröder von Beginn an

Gegen die Israelis, bei denen mit Casspi und Gal Mekel, Teamkollege von Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks, zwei Akteure aus der NBA im Kader standen, begannen die Gastgeber zunächst ohne Schaffartzik.

Stattdessen setzte Mutapcic auf Schröder und Karsten Tadda im Backcourt. Robin Benzing und die beiden Bamberger Elias Harris und Maik Zirbes komplettierten die erste Fünf.

Erneut ohne Pleiß

Verzichten musste Mutapcic weiterhin auf Tibor Pleiß. Die Vertragssituation des 24-Jährigen, der nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten zum FC Barcelona wechseln wird, ist immer noch nicht final geklärt.

Zudem war auch Daniel Theis wegen einer Risswunde in der Wade weiterhin zum Zuschauen verdammt.

Youngster Maximilian Kleber kehrte dagegen in den Kader zurück, nachdem er am Freitag gegen Lettland (BERICHT: Deutschland gewinnt Auftakt-Krimi) krankheitsbedingt noch passen musste.

Hohes Anfangstempo

Im Gegensatz zum Spiel am Vortag gegen die Letten war das deutsche Team diesmal von Beginn an hellwach – zumindest in der Offensive. Beide Teams drückten direkt voll aufs Tempo, was etwas zu Lasten der Defense ging.

Point Guard Schröder übernahm auf Seiten der Deutschen die Kontrolle im Angriff und führte clever Regie. Davon profitierte auch der zuletzt schwache Robin Benzing, der seine ersten drei Würfe allesamt verwandelte.

Buzzer-Beater von Schaffartzik

Auch Bayern-Teamkollege Schaffartzik wollte seinem Trainer nach der Kritik am Vortag („Heiko ist außer Form, ihm fehlt der Killerinstinkt“), offenbar das Gegenteil beweisen und erzielte mit der Schlusssirene von der Mittellinie seine Punkte sieben bis neun im ersten Viertel.

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Dennoch ging das DBB-Team mit einem knappen Rückstand (27:30) in den zweiten Abschnitt, da die Defense insbesondere Gal Mekel (10 Punkte im ersten Viertel) und Ex-Bayern-Spieler Yotam Halperim (7 Zähler) nicht in den Griff bekam.

Starke Dreierquote

Auch in der Folge blieb die Partie offen, keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen.

Elias Harris brachte das DBB-Team mit einem Dreier wieder in Führung (35:33), Lucca Staiger legte wenig später von Downtown nach.

Schaffartzik und Co. suchten im Vergleich zum Vortag deutlich häufiger den Abschluss von jenseits der Dreierlinie und überzeugten dabei mit einer sehr starken Quote von fast 60 Prozent.

Der knappe Pausenrückstand (47:48) ging aber trotzdem in Ordnung, da die Israelis Vorteile unter dem Korb hatten.

Seiferth bringt die Wende

In der zweiten Hälfte versuchten die Deutschen das Spiel variabler zu gestalten und suchten wieder häufiger den Weg in die Zone, wo die jungen Maximilian Kleber und Andreas Seiferth den foulbelasteten Zirbes hervorragend vertraten.

Mit sechs Punkten zum Ende des dritten Viertels hatte Seiferth entscheidenden Anteil daran, dass Deutschland mit einer 69:68-Führung in den Schlussabschnitt ging.

Kadir mit der Vorentscheidung

Mit dem nächsten Dreier durch Staiger begann das letzte Viertel verheißungsvoll, doch ein unnötiger Ballverlust von Schröder brachte den Gästen die erneute Führung.

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Fünf Minuten vor dem Ende sorgte Elishay Kadir mit dem 82:75 für eine Vorentscheidung zugunsten der Israelis. Den Deutschen gelang in der Folge nichts mehr, kaum ein Wurf fand noch das Ziel. Israel spielte in der Schlussphase cleverer und brachte den Vorsprung sicher über die Zeit.

Abschluss gegen Russland

Im zweiten Spiel des Tages siegte Russland gegen Lettland mit 73:64 (39:36). Für Russland war Dmitri Sokolow mit 15 Zählern erfolgreichster Werfer, für Lettland traf Rolands Freimanis (14) am besten.

Lettland kassierte damit im zweiten Spiel die zweite Niederlage, die Russen führen das Turnier mit zwei Siegen an.

Am Sonntag (15 Uhr) ist Russland dann der abschließende Gegner des DBB-Teams, das trotz der Niederlage weiterhin Chancen auf den Turniersieg hat.