Dank eines Aussetzers von Matthias Plachta und einer anschließenden Druckphase hat der EHC Red Bull München einen großen Schritt Richtung Finale gemacht. (Das Spiel im TICKER zum Nachlesen)

Der Titelverteidiger setzte sich im vierten Halbfinale bei den Adler Mannheim trotz 0:2-Rückstands mit 6:3 (0:2, 4:0, 2:1) durch und führt in der Best-of-seven-Serie nun mit 3:1. Die Gäste drehten die Partie im zweiten Drittel innerhalb von 166 Sekunden.

Mit einem weiteren Sieg im fünften Spiel vor heimischem Publikum am Freitag (19.15 Uhr) würde München den Endspieleinzug perfekt machen. (SERVICE: Spielplan und Playoff-Stand der DEL-Playoffs)

 “Mannheim ist stark rausgekommen, aber wir haben uns in der ersten Pause sehr gut von den zwei Gegentoren erholt“, sagte Olympia-Silbermedaillengewinner Patrick Hager: „Wir haben uns eine tolle Ausgangssituation erspielt und wollen natürlich schon im Heimspiel am Freitag die Serie beenden.“ 

Plachta vom Opfer zum Täter

Ausgerechnet Plachta, der in Spiel eins böse von München Steve Pinizzotto umgecheckt worden war, leistete sich selbst eine unfaire Aktion.

Brent Raedeke (8.) und Patrick Mullen (16.) brachten Mannheim im ersten Drittel in Führung, doch anschließend verloren die Adler auch wegen Plachta den Faden.

Beim 1:2-Treffer von Münchens Markus Lauridsen in der 24. Minute schlug der Olympia-Held zunächst mit dem Stock auf die Hand des Torschützen und stach auch gegen den jubelnden Maximilian Kastner zu. Plachta kassierte 5 Minuten plus eine Spieldauer-Disziplinarstrafe.

Steve Pinizzotto erregt mit einem brutalen Foul die Gemüter der Eishockey-Fans. Der Sieg des EHC Red Bull München im Halbfinale gegen Mannheim gerät zur Nebensache.

Steve Pinizzotto erregt mit einem brutalen Foul die Gemüter der Eishockey-Fans. Der Sieg des EHC Red Bull München im Halbfinale gegen Mannheim gerät zur Nebensache.

Die anschließenden Frustbekundungen der Heimfans, die sich in Pfiffen und aufs Feld geworfenen Cent-Stücken äußerten, änderten nichts an der gerechtfertigten Strafe. Lauridsen musste mit einem Fingerbruch verletzt raus.

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Während der Überzahl erzielte Hager für München zunächst den Ausgleich, ehe Michael Wolf die Partie (27.) endgültig drehte.

Zu allem Überfluss aus Mannheimer Sicht prallte der Puck Sekunden vor dem Ende des Drittels nach einem Schuss von Münchens Konrad Abelsthauser von Sinan Akdag ab und zum 2:4 ins Netz.

Adler gehen K.o.

Jon Matsumoto (42.) und Mads Christensen (43.) versetzten den Adlern den endgültigen K.o. David Wolf betrieb mit seinem Treffer (49.) nur noch Ergebniskosmetik.

Allerdings wurde es noch einmal unschön. Mannheims Thomas Larkin streckte Frank Mauer in der Schlussminute mit einem Stockschlag in die Kniekehle nieder.

Mannheim – München im Stenogramm

Adler Mannheim – Red Bull München 3:6 (2:0, 0:4, 1:2)
Tore: 1:0 Raedeke (7:02), 2:0 Mullen (15:44), 2:1 Lauridsen (23:31), 2:2 Hager (24:55), 2:3 Wolf (26:17), 2:4 Abeltshauser (39:23), 2:5 Matsumoto (41:40), 2:6 Christensen (42:41), 3:6 Wolf (48:40)
Zuschauer: 13.600
Strafminuten: Mannheim 11 plus Spieldauer-Disziplinar (Plachta) – München 4
Playoff-Stand: 1:3

Robin Wigger, Jahrgang 1992, ist seit August 2014 bei SPORT1 tätig. Zunächst als Praktikant, dann als Freier Mitarbeiter und Editor. Zwischen April 2022 und März 2024 Senior Editor, seitdem Head of...