Die neu formierte Abwehr von Borussia Mönchengladbach erlebte gegen Borussia Dortmund ein Fiasko. Mit einem 0:4 widerfuhr den Gladbachern die zweithöchste Niederlage unter Lucien Favre (nach einem 0:5 ebenfalls in Dortmund 2012). Bei 5:17 Torschüssen waren die Gladbacher damit sogar noch gut bedient.
„Wir waren Dortmund in allen Belangen unterlegen, es war eine Lehrstunde für uns“, sagte Keeper Yann Sommer. Dabei war zumindest statistisch nicht die Debütanten-Innenverteidigung mit dem 19-Jährigen Andreas Christensen und dem 20 Jahre alten Marvin Schulz die größte Schwachstelle, sondern die erfahrenen Bundesliga-Profis um sie herum.
„Die Jungen können am wenigsten dafür, wenn es bei den Arrivierten nicht klappt, die in der letzten Saison verantwortlich waren für den Erfolg“, kritisierte auch Gladbachs Manager Max Eberl die Routiniers.
So hatte Granit Xhaka zur Pause die schlechteste Zweikampfquote aller Spieler auf dem Platz (16 Prozent). In der zweiten Hälfte verbesserte er seinen Wert immerhin noch auf 40 Prozent, ehe er ausgewechselt wurde. Schwächster Zweikämpfer war Mittelfeldmann Fabian Johnson (18,2 Prozent Zweikampfquote).
Die besten Zweikampfwerte aller Gladbacher wiesen Christensen, der alle seiner lediglich drei Zweikämpfe gewann, und Tony Jantschke (72,7 Prozent) auf.
Und wie geht es nun mit Christensen und Schulz weiter? Eberl nimmt die Youngsters in Schutz: “Wir haben nie von Einzelspielern gelebt, sondern von unserem Konstrukt. Und das hat heute nicht funktioniert. Ich möchte jetzt die beiden nicht ins Fegefeuer schicken“, sagte der Sportdirektor und ergänzte: „Wir müssen der neuen Mannschaft auch ein stückweit Zeit geben.“