Der Sieg des Schweizer Dominators Marco Odermatt bei der ersten Weltcup-Abfahrt des Winters ist von einem schweren Sturz überschattet worden. Nachdem der Slowene Rok Aznoh heftig gestürzt war, musste das Rennen in Beaver Creek kurz vor dem Ende für mehrere Minuten unterbrochen werden.

Den 23-Jährigen hatte es in einer Linkskurve ausgehebelt, woraufhin er die Kontrolle über seine Skier verlor. In der Folge krachte Aznoh mit hoher Geschwindigkeit in den Fangzaun und schlug hart auf dem Schnee auf. Dabei flog sogar sein Helm weg.

Rok Aznoh wurde nach seinem Sturz länger behandelt und mit dem Heli abtransportiert
Rok Aznoh wurde nach seinem Sturz länger behandelt und mit dem Heli abtransportiertRok Aznoh wurde nach seinem Sturz länger behandelt und mit dem Heli abtransportiert

Der Slowene blieb regungslos liegen, wurde lange behandelt, ehe er abtransportiert werden konnte. Die Unterbrechung des Wettkampfs dauerte insgesamt 21 Minuten.

Ski-Ass mit Heli abtransportiert: „Ein ganz böser Sturz“

„Das hat ganz schlimm ausgeschaut. Ein ganz böser Sturz“, urteilte der frühere Kitzbühel-Sieger Josef Ferstl bei Eurosport. „Diese Kurve ist sehr unscheinbar, aber viele sind dort in der Vergangenheit schon gestürzt.“

Eine erste leichte Entwarnung gab es später über das Teamradio. Aznoh schwebe „nicht in Lebensgefahr“, ließ das slowenische Team verlauten.

Team teilt bittere Diagnose mit

Am Freitag teilte das Team dann die genaue Diagnose mit: Demnach erlitt Aznoh eine Gehirnerschütterung sowie eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes und weitere Bänderverletzungen im rechten Bein.

Er zog sich aber keine schweren Kopf- und Nackenverletzungen. Der Olympia-Winter ist für den Slowenen dennoch vorzeitig gelaufen.

Das Schweizer Portal Ski Actu sprach mit Aznohs Speed-Trainer Ales Brezavscek. „Er war eine Zeit lang bewusstlos, ist dann aber wieder zu sich gekommen und hat normal reagiert“, sagte der Coach über den Zustand seines Schützlings.

„Muss sich etwas ändern“: FIS-Renndirektor wird deutlich

Dort heißt es auch, dass FIS-Renndirektor Markus Waldner bei einer Teambesprechung nach dem heftigen Sturz Aznohs Konsequenzen forderte. „Es muss sich sehr schnell etwas ändern“ sagte er demnach: „Helme reichen nicht mehr aus, es muss etwas geschehen! Die Regeln müssen geändert werden.“

Zudem erklärte er, dass Aznoh mit dem Krankenwagen und nicht mit dem Hubschrauber transportiert wurde, da dies vom Rennarzt aufgrund dessen Gehirnerschütterung als weniger gefährlich eingestuft wurde.