Aleksander Aamodt Kilde hat sich nach seinem emotionalen Comeback zu Wort gemeldet. 684 Tage nach seinem schweren Sturz bei der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen ist der norwegische Skistar in den Weltcup zurückgekehrt. Im ersten Super-G des Winters belegte er Rang 24, doch diese Platzierung geriet fast schon zur Nebensache. „Es war einfach ein Traum, da zu fahren“, freute sich der 33-Jährige hinterher.
„Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es wohl werden würde. So wie es heute war, war es einfach geil zu fahren“, sagte Kilde weiter. Im Zielraum umarmte ihn seine Verlobte Mikaela Shiffrin – ein bewegender Moment, der die lange Leidenszeit des Norwegers und sein beeindruckendes Comeback unterstrich. Es flossen sogar Tränen.
Es sei unmöglich gewesen, die Emotionen zurückzuhalten, schilderte der Skandinavier und fügte hinzu. „Speziell, wenn Mikaela auch dabei ist. Sie hatte mir gestern gesagt, dass sie im Ziel sein wird. Dann habe ich gesagt, das musst du nicht unbedingt, weil sie hat ja jetzt dann zwei Rennen. Aber sie macht das, das ist einfach Mikaela. Sie ist eine Person, die man einfach lieben muss.“
„Schon am Start zu stehen, ist für mich ein Sieg“
Die Rolle des Zuschauers will Kilde nun endgültig hinter sich lassen. „Das ist eigentlich schon lange vorbei. Seit ich mit meinem Team zusammen bin und im Rhythmus bin, gehen die schlimmen Gedanken weg. Zum Glück, sonst wäre es brutal schwierig geworden. Aber ich habe schon extrem viel Freude daran, zurück in diesem Leben zu sein. Und so soll es bleiben“, betonte er.
Zudem macht ihm Mut, dass ihm bei seinem Comeback nur 1,25 Sekunden auf den Sieger Marco Odermatt fehlten. „Das ist eigentlich schon unglaublich. Schon am Start zu stehen, ist für mich ein Sieg. Und dieses Gefühl jetzt ist noch ein Sieg. Dass ich im Ziel bin und nur 1,25 Sekunden zurückliege, ist ein Traum. Ich bin so stolz“, sagte der Gesamtweltcupsieger von 2019/20.