Deutschlands Skisprung-Ass Katharina Schmid hat zu Beginn des Olympia-Winters auf ihrer Lieblingsschanze knapp das Podest verpasst. Die Rekordweltmeisterin landete am Sonntag im zweiten Einzelspringen im norwegischen Lillehammer auf dem vierten Rang.

Nicht zu schlagen war wie schon tags zuvor die Japanerin Nozomi Maruyama, dahinter folgten die Norwegerin Heidi Dyhre Traaserud und Weltmeisterin Nika Prevc aus Slowenien. Bemerkenswert ist, dass die Vortages-Siegerin mit fast 30 Punkten Vorsprung die Konkurrenz in Grund und Boden sprang.

Skispringen: Schmid fehlen drei Meter aufs Podest

Schmid, am Samstag schon Sechste, flog am Lysgardsbakken auf 124,0 und 122,5 m, zum Treppchen fehlten gut drei Meter. Vor einem Jahr hatte die Oberstdorferin in Lillehammer noch gewonnen, sieben ihrer 19 Weltcupsiege hatte sie im Olympiaort von 1994 gefeiert.

Weitere Top-Ten-Platzierungen gab es für die deutsche Mannschaft nicht. Zweitbeste Deutsche war an beiden Tagen Juliane Seyfarth als Elfte.

“Der zweite Sprung hat echt viel Spaß gemacht. Ich habe mich sehr gefreut, weil es genau so ein Sprung war, wie ich ihn mir vorgestellt habe“, zeigte sich Seyfarth im Interview mit der ARD glücklich.

Freitag auf der Suche nach der Form

Die WM-Zweite Selina Freitag, die 2024 wie Schmid beim Saisonstart zweimal auf dem Podest gestanden hatte, musste sich mit Rang 21 begnügen. Die deutsche Olympia-Hoffnung rätselte nach dem durchwachsenen Saisonstart.

„Ich war eigentlich ganz gut aufgestellt, auch vom Kopf her. Natürlich möchte man zeigen, was man trainiert hat. Dann ist es doppelt ärgerlich, wenn es nicht aufgeht, wenn die Saison losgeht. Ich muss positiv bleiben und die nächsten Wettkämpfe mitnehmen“, erklärte sie in der ARD.

„Der letzte Sprung war vom Tisch etwas besser, es kommt langsam, aber ich bin froh, dass wir jetzt ins Training gehen“, sah sie zumindest einen leichten positiven Ansatz. Das DSV-Team wird in Lillehammer noch Trainingssprünge absolvieren, ehe es zu den nächsten Wettbewerben nach Falun geht.

Reisch hadert: „Das war nicht die freche Agnes“

Dann möchte auch Agnes Reisch, die nur auf Platz 29 landete, wieder besser performen. „Ich weiß es selber nicht. Ich bin gut gesprungen vor der Saison und hier angekommen und habe ein bisschen mit dem Schuh getestet. Das sind aber alles keine Ausreden. Ich bin schlecht Ski gesprungen und weiß selber nicht woran es lag“, zeigte sie sich in der ARD ein wenig ratlos.

Nun möchte sie die Freude an ihrem Sport wiederfinden. „Ich habe versucht, schön Ski zu springen und war nicht die freche Agnes, die einfach skispringt und Spaß hat“, bilanzierte sie.

Bundestrainer Heinz Kuttin zog ein gemischtes Fazit. „Katharina und Juliane machen ihren Job gerade gut, die anderen springen ein bisschen zu hart. Aber wir bleiben ruhig. Wir wollen uns Wettkampf für Wettkampf die Leichtigkeit erarbeiten“, sagte er in der ARD.