Dramatischer hätte der Wettkampf von der Großschanze in Falun (Schweden) für die Skispringer kaum enden können. Denn in der entscheidenden Phase fiel kurzerhand die Technik aus. Die kuriosen Szenen verwirrten auch ARD-Kommentator Tom Bartels und Experte Sven Hannawald.
Der Österreicher Stephan Embacher flog als Sechster des ersten Durchgangs als einer der letzten Starter die Schanze herunter und sprang weit. Der 19-Jährige jubelte über 129 Meter und hatte auch die virtuelle Linie als Orientierungspunkt für die errechnete Spitzenweite übersprungen.
Nach Embacher-Sprung streikt die Technik
Weder seine Weite noch die Windpunkte und die Windkompensation wurden nach seinem Versuch aber angezeigt. Embacher stand unten im Auslauf und wartete, bekam aber zunächst weiter kein Ergebnis – ganz zur Belustigung von Daniel Tschofenig. Der Dominator der vergangenen Saison foppte seinen Teamkollegen.
Die Technik fiel aus! Danach wurde der Wettkampf trotzdem vorläufig mit Manuel Fettner und Domen Prevc fortgesetzt – weiter ohne Embacher-Resultat. „Ich hoffe mal, dass es die Technik ganz schnell hinbekommt“, meinte Bartels.
Hannawald rätselte ebenfalls: „Das wäre natürlich der Hammer, wenn das jetzt nicht geht und er dann nochmal springen müsste.“
Bartels gefiel das Vorgehen der Jury nicht: „Das ist ja toll, dass es jetzt weitergeht. Aber man wüsste gerne, wie die Reihenfolge ist. Skispringen kurios.“
Happy End für Embacher
Das System konnte den Sprung von Embacher aber weiter nicht einpflegen. So unterbrach Renndirektor Sandro Pertile vor dem Drittplatzierten Ren Nikaido doch noch. Offiziell hieß es vom Weltverband: „Kurze Pause wegen Problemen mit dem Datensystem.“
Bartels litt schon mit dem Österreicher mit: „Für ihn ist das wahnsinnig ärgerlich. Der stand noch nie auf dem Podium, ist jetzt kurz davor und weiß es nicht.“
Hannawald begrüßte die Pause: „Man stoppt jetzt, um nicht noch mehr Dramatik reinzubringen.“
Bartels kommentierte: „Das ist auch richtig so, damit die anderen jetzt nicht ins Blaue springen. Das wünscht sich niemand.“
Schließlich gab es ein Happy End für Embacher. Seine Werte tauchten auf. Wenige Minuten später stand fest: Hinter Anze Lanisek aus Slowenien erreichte er Rang zwei und damit die erste Podestplatzierung seiner Karriere.