Skispringer Philipp Raimund ist im schwedischen Falun mit Schanzenrekord auf das Podest geflogen. Beim 46. Weltcupsieg von Rekordjäger Stefan Kraft (Österreich) feierte der 25-Jährige als Dritter das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere.
„Das ist der Schanzenrekord. Sensationeller Sprung“, freute sich ARD-Kommentator Tom Bartels nach Raimunds Sprung auf 99,5 Meter. „Jawoll, das ist der Wahnsinn“, jubelte auch Experte Sven Hannawald.
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CAPTION: Philipp Raimund sprang auf der Normalschanze in Falun so weit wie niemand zuvor
DESCRIPTION: Philipp Raimund sprang auf der Normalschanze in Falun so weit wie niemand zuvor
„Das Strahlen ist auf meinem Gesicht festgetackert. Ich habe gar nicht realisiert, dass es so weit war“, sagte Raimund nach seinem dritten Platz. Im zweiten Durchgang verbesserte der 25-Jährige den bei der WM 2015 aufgestellten Schanzenrekord von Severin Freund gleich um zweieinhalb Meter.
„Das ist mein erster Schanzenrekord, und mit dem bin ich echt zufrieden“, sagte Raimund in der ARD. Im einzigen Saisonspringen von einer Normalschanze zeigte sich auch Andreas Wellinger als 19. deutlich verbessert, für den zweimaligen Olympiasieger waren es die ersten Punkte.
Skispringen: Geiger verpasst zweiten Durchgang
Felix Hoffmann, zwei Tage zuvor in Norwegen starker Dritter, überzeugte als Achter erneut und sammelte ebenso Punkte wie Pius Paschke (18.). Ein bitteres Springen erwischte dagegen Karl Geiger, der als 48. nicht einmal in den zweiten Durchgang kam.
Geiger, der wie viele Athleten mit den neuen Anzügen kämpft, kam nur auf eine Weite von 84 Meter. „Er spürt echt gar nichts. Das ist wirklich bitter. Bei Karl Geiger bleibt es eine Baustelle“, analysierte Skisprung-Legende Hannawald.
Nach dem enttäuschenden Sprung zeigte sich Geiger in der ARD selbst sehr enttäuscht: „Es ist echt mühsam im Moment. Bei dem Sprung war ich jetzt auch noch zu früh. Wenn dann noch kein Druck rankommt, dann kommt leider raus, was rausgekommen ist. Das ist bitter. Ich muss das jetzt abhaken.“
Ziel sei es, jetzt noch mehr am Setup zu arbeiten: „Wir sind an allen Parametern dran. Wir wissen ja, dass wir es können. Momentan geht es leider nicht leicht von der Hand. Wenn das Vertrauen in der Luft fehlt, dann fängt man an anders und schlecht Ski zu springen.“
Kraft feiert 46. Weltcupsieg
Routinier Kraft feierte derweil vor Anze Lanisek (Slowenien) den 46. Weltcupsieg seiner Karriere. In der „ewigen“ Bestenliste teilt er sich nun Rang zwei mit dem 2019 verstorbenen Finnen Matti Nykänen, vor dem Duo liegt nur noch der Österreicher Gregor Schlierenzauer (53). Mit jetzt 15.811 Weltcuppunkten knackte Kraft zudem den Karriere-Rekord des Finnen Janne Ahonen (15.758).
Kraft wird nun eine kurze Wettkampfpause einlegen – er und seine Partnerin Marisa erwarten in wenigen Tagen ihr erstes Kind.
Erstmals seit elf Jahren fand wieder ein Weltcup in Schweden statt, auf dem kleinen Bakken in Falun war sogar seit 1996 nicht mehr um Punkte gekämpft worden. Kurios: Erstmals in der Geschichte des Weltcups nahm kein Springer aus dem Gastgeberland an einem Wettkampf teil. In Schweden, das einst Größen wie Jan Boklöv und Tore Edman hervorgebracht hatte, liegt das Skispringen seit Jahren am Boden.
Am Mittwoch (ab 15:10 Uhr im LIVETICKER) folgt ein weiterer Wettkampf, dann aber auf der großen Schanze.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)