Philipp Raimund und Felix Hoffmann haben die deutschen Skispringer vor einem desaströsen Saisonstart bewahrt. Raimund landete in Lillehammer auf Rang sechs, Hoffmann schaffte als Zehnter das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere.

Für einen österreichischen Dreifachsieg sorgten wie schon bei der vergangenen Vierschanzentournee Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft. „Es ist schon ein bisschen überraschend. Wir haben uns im Training noch schwerer getan. Wir sind glücklich, die drei da vorne zu haben“, freute sich ÖSV-Coach Andreas Widhölzl in der ARD.

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408612bc626fb06d8cb63b71debab286d9f3abb3-ipad.jpgFelix Hoffmann durfte auf mehr hoffen

Hoffmann kann Platz drei nicht halten: Raimund zufrieden

Aus DSV-Sicht war vor allem für Hoffmann sogar mehr drin. Der 28-Jährige lag nach 134,5 Meter im ersten Durchgang noch auf Rang drei. Ein schwächerer zweiter Satz auf 120,5 Meter verhinderte aber eine Überraschung.

„Es macht gerade sehr viel Spaß. Ich habe im Sommer echt viel vorwärts gebracht – athletisch und sprungtechnisch“, sagte Hoffmann in der ARD. Seinen nicht ganz geglückten Sprung in Durchgang zwei nahm er gelassen hin, zumal er trotzdem sein bestes Weltcup-Resultat feierte.

„Es war jetzt der klassische Fehler, zu spät dran am Tisch und durchgetreten. Ich bin trotzdem halbwegs ins Fliegen gekommen. War ungünstig, aber ok“, bilanzierte er.

DSV-Trainer Stefan Horngacher machte deutlich, dass Hoffmann sich zunächst daran gewöhnen müsse, in der Weltspitze dabei zu sein. „Man möge es ihm verzeihen. Er ist zum ersten Mal als Dritter oben gesessen. Da hat sein Herz schon ein wenig mehr gepocht als sonst. Aber er hat es bisher wirklich sehr gut gemacht. Er muss sich daran gewöhnen, mit den besten mit zu springen“, so sein Statement zu Hoffmann, der vor wenigen Wochen erstmals Deutscher Meister wurde.

Raimund verbesserte sich im Finale hingegen von Platz acht auf sechs und zeigte sich zufrieden. „Es fühlt sich cool an, auf Platz sechs zu kommen. Ich hatte gestern noch zu beißen im Training, bin jetzt aber top zufrieden“, so der 25-Jährige, der schon in den letzten Monaten mit dem Gesamtsieg im Sommer-Grand-Prix auf sich aufmerksam machen konnte.

Skisprung-Auftakt: Geiger, Wellinger und Paschke patzen

Die eigentlichen Team-Leader der letzten Jahre, Karl Geiger, Andreas Wellinger und Pius Paschke erlebten hingegen einen gebrauchten Tag.

Während Vorjahressieger Pius Paschke (51.) und Olympiasieger Andreas Wellinger (56.) überraschend schon in der Qualifikation gescheitert waren, verpasste Geiger als 40. den zweiten Durchgang.

„Wir haben im Vorfeld schon gewusst, dass es schwer wird. Wir haben gesehen, dass Raimund und Hoffmann deutlich besser waren im Training. Es waren auch schwere Bedingungen, da muss man noch etwas besser springen. Leider hat es nicht für die Quali gereicht, aber es beginnt jetzt, wir sind dran, die Lösung zu finden und morgen ist ein neuer Tag und wir werden es versuchen, besser zu machen“, fiel das Fazit von Horngacher in Bezug auf die Routiniers nüchtern aus.

„Mir fehlt die Selbstverständlichkeit und die Sprünge, bei denen ich merke, wo ich hin muss. Ich habe mich geärgert, weil die Idee die richtige, der Sprung aber zu spät war“, analysierte Geiger seinen Auftritt.

„Es ist auf Deutsch gesagt für den Ar***, was ich im Moment fabriziere“, fand Wellinger in der ARD klare Worte: „Ich hänge über dem Eck wie ein abgestochener Vogel, es ist keine Leichtigkeit drin“, zeigte er sich gefrustet.

Am Sonntag steht ein weiteres Einzelspringen (ab 16 Uhr im LIVETICKER) auf dem Programm.