Mit drei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und zwei Weltmeister-Titeln zählt Maria Höfl-Riesch zu den erfolgreichsten deutschen Wintersportlern aller Zeiten – doch mit der Art und Weise, wie ihre große Karriere endete, hadert sie, wie sie im neuen Podcast SPORT1 Deep Dive verrät.

„In dem Moment, wo ich im Netz lag, habe ich mit der Saison abgeschlossen, mit dem Gesamtweltcup und ein bisschen auch schon mit meiner Karriere. Ich hätte mir einen schöneren Abgang gewünscht“, blickt sie zurück.

Maria Höfl-Riesch bei ihrer Abschieds-PK am 20. März 2014
Maria Höfl-Riesch bei ihrer Abschieds-PK am 20. März 2014Maria Höfl-Riesch bei ihrer Abschieds-PK am 20. März 2014

Sturz leitet Karriereende ein

Die 40-Jährige hatte im März 2014, nur wenige Wochen nach den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi, ihr Karriereende als aktive Skirennfahrerin bekanntgegeben. Höfl-Riesch war am 12. März beim finalen Abfahrtsrennen der Saison im schweizerischen Lenzerheide ins Fangnetz gestürzt, woraufhin sie die Saison verletzungsbedingt vorzeitig abbrechen musste und später ihren Rücktritt öffentlich machte.

Nach 2011 wollte die 40-Jährige 2014 wieder den Gesamtweltcup gewinnen und lieferte sich mit Anna Veith (geb. Fenninger; d. Red.) ein enges Rennen um die große Kristallkugel. Nach den Olympischen Spielen in Sotschi habe Höfl-Riesch jedoch gemerkt, dass ihr die Spannung abhanden gekommen sei.

„Ich hatte nicht mehr so das Durchhaltevermögen. Anna Fenninger hatte dann einen super Lauf, sie war so stark am Schluss und ich nicht mehr so“, sagte die gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin. „Ich wollte nochmal den Gesamtweltcup gewinnen, weil ich mir dachte, dass es der perfekte Abschluss wäre, falls ich aufhören würde mit dem Skifahren.“

In Lenzerheide fiel dann die Entscheidung – zu Ungunsten der Deutschen: „Ich war Führende im Abfahrts-Weltcup und wusste: Wenn sie gewinnt, muss ich mindestens Fünfte werden. Da war ich sehr aufgeregt. Dann bin ich leider ins Netz gestürzt. Dann wusste ich, dass es das war. Ich hatte mich zwar nicht schlimm verletzt, den Ellenbogen angeschlagen und die Adduktoren gezerrt. Ich wusste, dass ich keine Rennen mehr fahren kann.“

Höfl-Riesch wurde vom Helikopter abtransportiert

Nach dem Sturz musste Höfl-Riesch von einem Helikopter abtransportiert und in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht werden. Trotz ihres bitteren Ausscheidens gewann die dreimalige Olympiasiegerin die Weltcup-Wertung in der Abfahrt. Auf dem Weg ins Krankenhaus flog der Helikopter über den Zieleinlauf, wo zum damaligen Zeitpunkt die Siegerehrung der Abfahrts-Wertung stattfand.

„Dann standen Anna Fenninger und Tina Maze rechts und links auf dem Podium und oben war halt leer. Wenn ich schon keine Goldmedaille bei Olympia und bei Weltmeisterschaften in der Abfahrt gewonnen habe, dann immerhin noch einmal die kleine Glaskugel.“

Am 20. März 2014 gab Höfl-Riesch dann offiziell ihr Karriereende bekannt.