Rasmus Windingstad, der seine Karriere vor wenigen Monaten beendet hat, hat erstmals über seine psychische Erkrankung gesprochen. „Ich habe eine bipolare Störung vom Typ 2“, sagte der ehemalige Skirennfahrer aus Norwegen in einem Interview mit dem Sender NRK. Eine bipolare Störung ist eine schwere chronische psychische Erkrankung.

Betroffene erleben starke Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression. Bei Typ 2 dauern die Depressionen länger. „Seit ich 19 Jahre alt bin, habe ich tiefe Tiefpunkte und große Herausforderungen mit meiner psychischen Gesundheit erlebt“, fügte Windingstad hinzu. Vor zwei Jahren habe er schließlich seine Diagnose erhalten.

Ein- bis zweimal im Jahr stürzt Windingstad eigenen Aussagen zufolge in solche Tiefen. Zuletzt war es von Februar bis April 2025 der Fall. An sein Heimrennen in Hafjell kann er sich nicht mehr erinnern. Als er 2023 in den USA auf das Podest fuhr, plagten ihn dazu auch die irrationalen Sorgen, dass er den Erfolg nicht verdient habe. „Da war ich richtig am Ende“, offenbarte der 31-Jährige.

„Er zeigt Stärke, indem er ein wichtiges Thema beleuchtet“

„Abends bin ich mit ein paar Jungs zum Feiern ausgegangen, aber eigentlich habe ich getrunken, um alles zu vergessen. Manche Phasen sind echt hart. Ich wollte nicht mehr Skifahren, ich hatte zu nichts mehr Kraft“, so Windingstad. In dieser Zeit habe er auch Selbstmordgedanken gehabt.

Inzwischen beschreibt er sein Leben als „zu 80 Prozent normal“. Ein gesundes Umfeld, Psychiater und Medikamente sorgen dafür, „dass mein Leben viel besser geworden ist“, meinte Windingstad. Die restlichen 20 Prozent könnten jedoch „die Hölle“ sein. Dass der ehemalige Hochleistungssportler offen über das Thema mentale Gesundheit spricht, wird ihm von seinen Weggefährten hoch angerechnet.

Unterstützung erhält Windingstad unter anderem von dem norwegischen Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde. „Er zeigt Stärke, indem er ein wichtiges Thema beleuchtet“, schrieb dieser bei Instagram.