Donald Trump hat am Sonntag NFL-Geschichte geschrieben. Als erster amtierender US-Präsident seit fast einem halben Jahrhundert besuchte er ein Spiel und verfolgte in einer Loge die Partie der Washington Commanders gegen die Detroit Lions – neben ihm saß unter anderem der republikanische Sprecher Mike Johnson.

Kaum erschien Trumps Gesicht im zweiten Viertel auf dem Videowürfel, mischten sich hörbare Buhrufe unter den Beifall. In der Halbzeitpause sprach der 79-Jährige auf dem Feld den Eid, den neue Rekruten der US-Armee nachsprachen. „Ich bin etwas spät dran“, erklärte Trump zuvor nach der Landung von Air Force One. „Aber wir werden ein gutes Spiel sehen.“

Donald Trump besuchte das Spiel der Washington Commanders
Donald Trump besuchte das Spiel der Washington CommandersDonald Trump besuchte das Spiel der Washington Commanders

Den sportlichen Akzent setzte früh Amon-Ra St. Brown. Nach seinem Touchdown für Detroit imitierte der Wide Receiver den „Trump Dance“ – jene Armbewegung, mit der Athleten seit vergangenem Jahr den Präsidenten persiflieren.

ESPN berichtet, ein Vermittler des Weißen Hauses habe dem Eigentümerkonsortium um Josh Harris signalisiert, der Präsident wünsche sich, dass die geplante, fast vier Milliarden US-Dollar teure Arena seinen Namen trägt.

Kurzerhand übernahm der Politiker auch im Live-TV das Mikrofon und fungierte als Co-Kommentator bei Fox Sports. Dort griff er das Thema auf: „Sie werden ein wunderschönes Stadion bauen. Wir besorgen alle Genehmigungen“, sagte er und lobte Harris als „wunderbaren Besitzer“.

Trump kommentiert NFL-Spiel

Acht Minuten lang unterhielt sich Trump mit Kommentator Kenny Albert und Ex-Linebacker Jonathan Vilma – inklusive Rückblick auf seine eigene Zeit als Tight End an der New York Military Academy: „Damals war Football nicht so hart wie heute.“ Wirklich passende Kommentare zum Spielgeschehen lieferte Trump jedoch nicht und irritierte daher eher. Noch vor dem Schlusspfiff verschwand der Präsident aus dem Stadion.

Vor ihm hatten nur Richard Nixon 1969 und Jimmy Carter 1978 ein reguläres NFL-Spiel im Amt besucht. Bereits im Februar war Trump als erster amtierender Präsident bei einem Super Bowl im Stadion, als die Philadelphia Eagles die Kansas City Chiefs 40:22 bezwangen. Der Ausflug nach Washington reiht sich in eine Serie prominenter Sportbesuche Trumps ein – nach dem Ryder Cup, dem Motorsport-Rennen Daytona 500 und den US Open im Tennis. „Ich liebe es. Sport ist ein Mikrokosmos des Lebens – mit dem Guten, dem Schlechten und dem Hässlichen“, sagte der Präsident.