A.J. Brown ist keiner, der sich versteckt. Nach dem mühsamen 10:7-Erfolg der Philadelphia Eagles gegen Green Bay platzte dem 28-Jährigen der Kragen. In einem Twitch-Chat mit Streamer „JankyRondo“ antwortete Brown auf die Frage nach seinem Befinden: „Familie läuft, alles andere? Es ist ein s—Show.“ Wenige Stunden später erklärte er am Rande des Trainings in der Kabine: „Ich will gewinnen. Aber wir können nicht immer nur ein Pflaster auf die Defense kleben und hoffen, dass sie uns rettet.“

Head Coach Nick Sirianni versuchte, die Wogen zu glätten: „Business as usual.“ Die Statistik liefert allerdings Brown Argumente. Philadelphias Pass-Offense rangiert ligaweit nur auf Platz 25 (191,7 Yards pro Spiel), bei Third-Down-Conversions liegt das Team sogar auf Rang 27. Brown selbst steht nach acht Partien bei 31 Receptions für 408 Yards und drei Touchdowns – hochgerechnet wäre das sein schwächstes Jahr als Profi.

Eagles-Teamkollegen blocken Fragen nach Brown ab

Auch Quarterback Jalen Hurts wollte am Mittwoch nichts von einer Krise hören: „Wir spielen gegen die Detroit Lions, fertig.“ Brown sieht das anders. „Vergangene Saison war vergangene Saison, danke für den Ring. Aber die Liga stellt sich auf uns ein, wir müssen nachziehen.“

In Green Bay bekam er nur drei Pässe, zwei fing er für magere 13 Yards. Erst 59 Sekunden vor Schluss suchte Hurts ihn bei einem Fourth-and-6 tief – der Ball segelte ins Aus, Philadelphia zitterte sich dennoch zum Sieg.

NFL-Star: Kein Rückzieher, kein Applaus

Für seine drastischen Worte will Brown sich nicht entschuldigen: „Ich versuche, über den Mist zu lachen, um durchzukommen. Aber irgendwann reicht’s.“ Auf Social Media hatte er schon mehrmals nach Siegen gemurrt, jetzt griff er öffentlich durch. Sirianni kündigte trotzdem an, Brown werde „ein wichtiger Teil“ des Gameplans bleiben. Ob das reicht, um die Offense rechtzeitig auf Playoff-Kurs zu bringen, werden die nächsten Wochen zeigen.