Mateo Joseph hat sich geweigert, mit Leeds United zur Saisonvorbereitung nach Deutschland zu reisen. Der 20 Jahre alte U21-Nationalspieler Spaniens drängt auf einen Wechsel in seine Heimat – konkret zu Real Betis.
Trainer Daniel Farke bestätigte die Situation nun im Trainingslager und äußerte sich gegenüber den Journalisten nach dem Testspiel gegen den SC Verl.
„Was soll ich tun? Ich kann doch nicht die Polizei rufen, damit sie ihn zum Training zwingt“, sagte Farke.
Der Coach des Premier-League-Aufsteigers betonte zunächst, wie sehr man bei Leeds den jungen Stürmer schätze: „Ich möchte ehrlich sein: Der Plan war, dass er nach Deutschland kommt und die Situation ist auch ziemlich klar. Zunächst einmal schätzen wir ihn sehr. Sonst hätten wir ihn nicht spielen lassen – insbesondere zu Beginn der letzten Saison vor dem Torschützenkönig Joel Piroe oder einem erfahrenen Stürmer wie Patrick Bamford.“
Farke zeigt grundsätzlich Verständnis
Joseph habe 39 Championship-Spiele für Leeds absolviert, mehr als zehn davon in der Startelf. „Das macht man mit einem Jungen in seinem Alter, wenn man an ihn glaubt und ihm vertraut.“
Doch nun habe der Angreifer selbst das Gespräch gesucht: „Jetzt hat er sich an uns gewandt und uns gesagt, dass er eine neue Herausforderung sucht und gerne einen Tapetenwechsel hätte“, so Farke. Joseph habe erklärt, dass er aufgrund seiner Wurzeln lieber nach Spanien gehen möchte.
„Wir wollen nur Spieler, die hier sein wollen“
Farke machte klar, dass er Josephs Wunsch akzeptiere, solange ein fairer Deal zustande komme: „Ich werde mich seinem Wunsch nicht in den Weg stellen, denn ich will nur Spieler, die hier sein wollen und gerne für uns in der Premier League spielen.“
Leeds habe laut Farke „viel in ihn investiert“, zudem stehe Joseph noch langfristig unter Vertrag. Ein Wechsel komme daher nur infrage, „sobald ein Verein unsere Erwartungen erfüllt“. Bislang sei dies laut Farke jedoch nicht der Fall gewesen: „Deshalb ist er weiterhin unser Spieler.“
Joseph fühlt sich mental nicht bereit für die Vorbereitung
Dennoch blieb Joseph dem Team fern – und begründete das mit mentaler Überforderung. Farke schilderte das Gespräch: „Er sagte uns, dass er sich aufgrund dieser Situation nicht bereit fühlt, zu reisen, zu trainieren und die Freundschaftsspiele in Deutschland zu bestreiten.“
Der Deutsche fand deutliche Worte: „Mir gefällt diese Situation nicht. Ich habe offen mit ihm darüber gesprochen und ihm empfohlen, bis zur Klärung der Situation seine Arbeit zu machen und sich professionell zu verhalten. Aber er sagte, er sei mental nicht in der Lage dazu.“