Tennis-Legende Boris Becker hat auf Alexander Zverevs kritische Worte reagiert – und das Problem des 28-Jährigen herausgehoben.
„Er ist natürlich hoch emotionalisiert. Ich glaube, die Frage vom Journalisten war provozierend. Der hat das ganze ‚vor und nach‘ weggelassen und einfach so kalt getroffen. Ich bin da Sportler. Mir macht das nichts aus. Ich habe ihm ja schon geholfen. Ich will ihm helfen“, sagte Becker am Samstag bei Sky.
Zverev hatte nach seinem Aus bei den ATP-Finals am Freitag gegen Becker ausgeteilt.
Becker: „Das nächste Problem“
„Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Kommentare“, kanzelte er den 57-Jährigen ab. Becker hatte ihm zuvor eine „mentale Blockade“ attestiert.
Am Samstag stellte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger erneut fest, dass Zverev ein Problem mit einem potenziellen neuen Trainer hat.
„Und dann kommt immer die Frage: ‚Neuer Trainer?‘ Ich dachte, die Idee mit Toni Nadal sei sehr gut. Aber in das Umfeld ‚Vater, Bruder, Mutter‘ traut sich kein neuer Trainer. Das ist natürlich das nächste Problem“, sagte Becker.
Zverev? „Redet schlecht über seine Leistung“
Die frühere Tennis-Spielerin Andrea Petkovic erklärte derweil bei Sky, dass Zverev zu hart mit sich selbst umgehen würde.
„Er redet teilweise auch sehr schlecht über seine Leistung“, sagte die 38-Jährige.
Sie fügte hinzu: „Er hat gesagt, es war eine schlechte Saison, unterdurchschnittlich. Ich finde, da muss er sich nicht kleiner machen, als er ist. Er hatte immer noch seine Highlights. Die Australien Open haben so viel Spaß gemacht, das dürfen wir nicht vergessen. Vor dem Finale haben viele Experten vorausgesagt, dass Sascha Zverev Jannik Sinner schlagen wird.“
Deswegen forderte der Ex-Profi dazu auf, dass sich Zverev nicht so extrem fertigmachen solle. „Die mentalen Tiefs, da hilfst du dir nicht, wenn du so über dich redest und dich so heruntermachst“, betonte Petkovic.
Becker pflichtete ihr bei und ergänzte, dass der 28-Jährige „mal ein bisschen aufwachen“ müsse, um zu verstehen, dass er immer noch einer der besten Tennisspieler der Welt sei. „Das ist jammern auf hohem Niveau“, sagte die Legende.