Die verbale Ohrfeige von Ferrari-Boss John Elkann gegen seine Fahrer Charles Leclerc und Lewis Hamilton hat im Formel-1-Zirkus für großes Aufsehen gesorgt – auch bei Jenson Button. „Vielleicht sollte John mit gutem Beispiel vorangehen“, konterte der Weltmeister von 2009 knapp auf X. Eine klare Spitze gegen Elkann. Doch die Frage bleibt offen, ob öffentliche Schelte den Druck reduziert oder den Traditionsrennstall in Maranello erst recht ins Grübeln bringt.
Für die Scuderia wurde der Große Preis von Brasilien in Interlagos zuletzt zum Albtraum. Schon nach wenigen Runden schied Leclerc nach einer Kollision mit Oscar Piastri und Kimi Antonelli aus. Kurz darauf erlitt Hamilton nach Kontakten mit Carlos Sainz und Franco Colapinto Schäden an der Aufhängung und am Unterboden, die eine vorzeitige Aufgabe erzwangen.
„Aufs Fahren konzentrieren und weniger reden“
„Brasilien war eine große Enttäuschung“, polterte Ferrari-Aufsichtsratschef John Elkann danach bei Sky Italia und fügte hinzu: „Unsere Mechaniker gewinnen uns quasi die Meisterschaft mit ihren blitzschnellen Stopps, die Ingenieure haben das Auto deutlich verbessert. Aber alles andere ist noch nicht auf dem erforderlichen Niveau. Unsere Fahrer müssen sich aufs Fahren konzentrieren und weniger reden.“
Im Sprint holten Leclerc (5.) und Hamilton (7.) wenigstens noch ein paar Punkte. Im Hauptrennen gingen sie dann jedoch leer aus, während Mercedes mit Kimi Antonelli und George Russell sowie Red Bull mit Max Verstappen groß abräumten. In der Konstrukteurswertung büßte Ferrari deshalb Rang zwei ein und fand sich plötzlich nur noch auf Platz vier wieder – hinter McLaren, Mercedes und Red Bull.