Was liegt da im Argen zwischen dem einflussreichen Kreativ-Guru von WWE und dem „Monster of all Monsters“?

Fünf Monate nach dem WWE-Aus von Braun Strowman ist Paul Heyman, lebende Manager-Legende und auch ein mächtiges Mastermind hinter den Liga-Kulissen, zum wiederholten Mal mit einer scharfen öffentlichen Attacke auf den früheren Universal Champion aufgefallen. Es scheint, als ob der hochgeachtete Förderer von Stars wie Roman Reigns, Brock Lesnar, CM Punk und aktuell Seth Rollins nicht viel von Strowman hält.

Paul Heyman kritisierte Braun Strowman schon im Frühjahr heftig

Schon im April hatte Heyman aufhorchen lassen, als er sich in der Pat McAfee Show überaus despektierlich über Strowman äußerte und ihm eine schlechte Einstellung attestierte – während der noch bei WWE unter Vertrag gestanden war.

„Braun Strowman hat praktisch geweint, dass er nicht auf der WrestleMania-Card war“, verriet er damals: „Ich habe ihm darauf mitten ins Gesicht gesagt, dass er nicht bei WrestleMania ist, weil er mies ist (“because he sucks“). Und ist er wütend auf mich? Nein, er nimmt es hin.“

Wenige Wochen später erfolgte die Trennung zwischen WWE und Strowman: Wie später bekannt wurde, ließ die Liga Strowmans Vertrag auslaufen und setzte ihn nicht mehr ein. Erst 2022 hatte Strowman nach seiner ersten Entlassung durch den damals noch amtierenden Boss Vince McMahon ein zweites Mal unterschrieben. Bei beiden Trennungen soll WWE laut Medienberichten am Ende zum Schluss gekommen sein, dass Strowmans Gehalt und seine Rolle im Programm nicht im angemessenen Verhältnis zueinander gestanden waren.

Strowman verspottet Heyman als Pinguin

Strowman stand seit seinem WWE-Aus nicht mehr im Ring, meldete sich nun aber nach der aktuellen Ausgabe der TV-Show Monday Night RAW zu Wort – mit einem beleidigenden Seitenhieb auf Kritiker Heyman.

Heyman hatte bei RAW in einem inszenierten Segment behauptet, dass vor seinem aktuellen Schützling Bronson Reed niemand Roman Reigns so brutal verprügelt hätte, dass er mit einer Trage den Ring hätte verlassen müssen. Strowman erinnerte daran, dass auch er Reigns einst auf eine Trage geprügelt hatte – und schrieb dazu: „Ja okay, Oswald Cobblepot!!“

Für alle, die keine Comic-Fans sind: Oswald Cobblepot ist der bürgerliche Name des unförmigen Batman-Bösewichts Pinguin.

Heymans Antwort ließ nicht lange auf sich warten – und sie fiel deftig aus.

„Dass du noch lebst, wussten die meisten von uns nicht“

„Sehr geehrter Mr. Strowman, ich wurde auf Ihr Posting aufmerksam gemacht“, begann Heyman einen sarkastischen Brief, der an Strowman adressiert war: „Ich habe nichts Negatives über Sie oder zu Ihnen zu sagen. Ich bin tatsächlich erleichtert, geradezu festlich gestimmt zu erfahren, dass du noch lebst. Das wussten die meisten von uns nicht und noch weniger Leute hat es interessiert. Mit Liebe und Respekt, Paul Heyman.“

Die beißende Attacke verbreitete sich unter WWE-Fans viral, Strowman antwortete einige Zeit später im selben Tonfall: „Guten Morgen, Paul. Vielen Dank für diese gendankenvolle, freundliche, fürsorgliche Nachricht, aber ich bin grad zu beschäftigt und fange gerade erst an.“

Es folgte Promotion für Strowmans neue TV-Realityshow, die in zwei Wochen in den USA anläuft. Alles also nur ein Marketing-Gag? Man weiß es im Wrestling nie so genau – aber wie ein spielerischer Beef wirken die verbalen Spitzen in diesem Fall eher nicht.