Das Ligaspiel in der Eredivisie zwischen Ajax Amsterdam und dem FC Groningen ist abgebrochen worden. In der Johan-Cruyff-Arena brannte es lichterloh, die Sicherheit der Spieler konnte nicht mehr gewährleistet werden.

Teile der Ajax-Anhänger wollten am Sonntagabend einem verstorbenen Fan gedenken. Patrick ‚Paddy‘ Overeem, ein prominentes Mitglied der Ajax-Hooligans, verstarb Ende Oktober bei einem Bootsunfall. Als Hommage brannten die Anhänger eine gewaltige Menge Feuerwerk ab und zollten mit Bannern und Trikots Tribut.

Die Johan-Cruyff-Arena stand fast buchstäblich in Flammen
Die Johan-Cruyff-Arena stand fast buchstäblich in FlammenDie Johan-Cruyff-Arena stand fast buchstäblich in Flammen

40 Minuten Unterbrechung – Klaassen fassungslos

Doch die Situation eskalierte völlig. Etliche Leuchtfackeln und Raketen der Ajax-Ultras waren auf dem Rasen der Arena gelandet und setzten sogar Teile des Platzes in Brand. Schiedsrichter Bas Nijhuis unterbrach das Spiel beim Stand von 0:0 in der fünften Minute zunächst für über 40 Minuten.

Nach der langen Pause wurde erneut gezündelt, die Ajax-Spieler um Kapitän Davy Klaassen gestikulierten fassungslos in Richtung der Tribünen. Immer wieder wurde weiteres Feuerwerk abgebrannt, ehe die Partie komplett abgebrochen werden musste.

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Statement: „Ajax findet es geradezu skandalös“

Der Verein äußerte sich am späten Abend in einem offiziellen Statement: „Ajax findet es geradezu skandalös, was heute Abend im Stadion passiert ist. Wir entschuldigen uns bei allen, die dadurch in irgendeiner Weise zu Schaden gekommen sind. Die Sicherheit der Zuschauer und Spieler wurde gefährdet. Das ist inakzeptabel“, hieß es unter anderem in der Erklärung.

Ajax distanzierte sich von dem „Fehlverhalten“ und gab bekannt: „Wir werden natürlich das Kameramaterial auswerten, um die Täter zu identifizieren, und darüber hinaus auf andere Weise untersuchen, wer dafür verantwortlich ist. Wenn dies zur Identifizierung der Täter führt, werden wir entsprechende Maßnahmen ergreifen.“

Der niederländische Liga-Verband kündigte Konsequenzen an. „Wer beispielsweise Feuerwerkskörper zündet, muss mit einer Geldstrafe von 450 Euro und einem Stadionverbot von 18 bis 60 Monaten rechnen. Vor allem aber ist es traurig für diejenigen, die ihren Verein wirklich unterstützen, die echten Fans“, hieß es in der Erklärung.

Auch auf dem Rasen brannte es
Auch auf dem Rasen brannte esAuch auf dem Rasen brannte es

Sogar die eigenen Spieler waren in Gefahr

Schiedsrichter Nijhuis erklärte bei ESPN: „Wir haben gerade beraten und was hier passiert, geht nicht. Fackeln im Stadion sind schon unfassbar, aber wenn sie ihre eigenen Spieler treffen wollen, müssen sie nur so weitermachen.“

Nijhuis wollte das Spiel nicht wieder anpfeifen. „Ich möchte diese Verantwortung nicht übernehmen“, sagte er. „Ich halte es für unsicher, aber die Bürgermeisterin von Amsterdam muss noch ihre Zustimmung geben. Denn sie ist für die Sicherheit außerhalb des Stadions verantwortlich.“

Keine Minute später verkündete der Stadionsprecher, dass das Spiel endgültig abgebrochen worden sei. Wann und wie das Duell zwischen dem Tabellen-Sechsten und -Siebten der Eredivisie fortgesetzt wird, blieb zunächst offen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)