Die Euphorie hätte in Österreich nach der ersten WM-Qualifikation seit 1998 nicht größer sein können. Doch nach der Auslosungszeremonie in Washington D.C macht sich ein wenig Enttäuschung in der Alpenrepublik breit. Fest steht: Die Fans müssen sich ganz früh den Wecker in der Gruppenphase stellen, um die WM-Spiele ihrer Elf in den USA, Kanada und Mexiko sehen zu können.
In Gruppe J erarbeitete die FIFA einen nicht gerade freundlichen Spielplan für Österreichs TV-Zuschauer. Los geht es am 16. Juni in San Francisco gegen Jordanien. Angepfiffen wird in der 71.000 Zuschauer NFL-Arena der San Francisco um 21 Uhr Ortszeit. In Österreich ist es dann 6 Uhr morgens.
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CAPTION: David Alaba ist mit Österreich bei der WM dabei
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Besser wird es danach gegen Argentinien. Der Kracher ist für den 22. Juni angesetzt und wird um 19 Uhr österreichischer Zeit stattfinden. Es ist das große Highlight – auch was die Kapazität des Stadions anbelangt. Denn in Dallas können während der WM 94.000 Zuschauer in der Arena des NFL-Giganten Dallas Cowboys einen Platz finden. Es gibt kein größeres Stadion bei der Weltmeisterschaft.
Österreichs drittes Gruppenspiel gegen Algerien findet dann mitten in der Nacht statt. Am 27. Juni wird die Partie um 4 Uhr morgens in Kansas City angepfiffen. Das Arrowhead Stadium der Kansas City Chiefs aus der NFL bietet 73.000 Zuschauern Platz.
Österreich: Enttäuschung nach Anstoßzeiten
ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold reagierte in einer Liveschalte im ORF am Samstagabend. Ihm war die Enttäuschung anzumerken. „Eine Weltmeisterschaft ist kein Wunschkonzert. Wir nehmen es so an, wie es uns zugeteilt wurde. Wir hätten es uns natürlich anders gewünscht. Es wird für viele Fans zudem ein finanzielles Thema werden, in die USA zu kommen“, sagte Neuhold.
Der Funktionär kündigte schnelles Handeln an, was das WM-Quartier der Österreicher angeht: „Wir werden heute Abend nach San Francisco fliegen, um uns dortige Arrangements anzuschauen.“
Die Presse hatte sich am Samstagabend noch Hoffnungen auf freundliche Anstoßzeiten Hoffnungen gemacht. Vor allem nachdem bei Deutschland in Gruppe E wenige Momente zuvor ganz offensichtlich auf zuschauerfreundliche TV-Zeiten geachtet wurde.
Der DFB spielt am 14. Juni um 19 Uhr deutscher Zeit in Houston gegen WM-Neuling Curacao. Die zweite Partie findet am Samstag, 20. Juni, gegen die Elfenbeinküste um 22 Uhr in Toronto statt. Das letzte Gruppenspiel wird dann in New York/New Jersey ausgetragen. Die Anstoßzeit gegen Ecuador ist ebenfalls 22 Uhr.
Der Standard schrieb nach der Bekanntgabe der deutschen Spiele in seinem Liveticker noch: „Da wurde auf Tauglichkeit für europäische Zeitzonen geachtet.“ Das war bei Österreich wenig später nicht der Fall.