VAR-Frust bei den Fans, kein Gewinner auf dem Platz: Der SC Freiburg hat seine Sieglos-Serie fortgesetzt und tritt in der Bundesliga weiter auf der Stelle.
Bei Union Berlin kam das Team von Trainer Julian Schuster am Samstag nach einem mauen Spiel inklusive zwei aberkannter Treffer nur zu einem 0:0. Damit sind die Breisgauer nun fünf Liga-Partien in Folge ohne Erfolg.
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CAPTION: Horst Heldt war mit dem VAR-Einsatz alles andere als zufrieden
DESCRIPTION: Horst Heldt war mit dem VAR-Einsatz alles andere als zufrieden
Für Aufregung sorgten die Tore von Freiburgs Matthias Ginter (17./Handspiel) und Union-Mittelstürmer Andrej Ilic (63./Abseits), die nach Intervention des VAR und entsprechend längeren Unterbrechungen zurückgepfiffen wurden.
Union-Boss schießt gegen den VAR
Diskussionswürdig war vor allem die zweite Entscheidung von Schiedsrichter Sören Storks, der das Tor von Unions Ilic nach einer schier endlosen VAR-Unterbrechung zurücknahm, weil Berlins Kapitän Rani Khedira im Abseits gestanden und SC-Torhüter Noah Atubolu womöglich die Sicht versperrt hatte.
Union-Geschäftsführer Horst Heldt redete sich bei Sky regelrecht in Rage: „Ich kann es nicht nachvollziehen. Was ich noch nie gesehen habe: Dass sich der VAR bei Abseits einmischt und den Schiedsrichter in die Review-Area schickt. Wo kommen wir eigentlich hin? Ich verstehe es nicht mehr. Entweder ist es Abseits oder keins.“
Der 55-Jährige war mit seiner Rede noch nicht am Ende: „Das ärgert mich maßlos. Warum mischt er sich ein? Ich weiß es nicht. Das ist echt nicht mehr lustig.“
Baumgart bedient: „Schwer nachvollziehbar“
Khedira selbst sprach von einer „klaren Fehlentscheidung“. Der Berliner betonte: „Der Torwart hat komplett freie Sicht, das muss der Schiedsrichter beantworten.“ Atubolu beteuerte allerdings, er habe wegen Khedira „nichts mehr“ sehen können.
Union-Trainer Baumgart fand die Entscheidung bei DAZN allerdings „schwer nachvollziehbar. Daraus Abseits zu machen, ist interessant. Ich würde mal die Frage stellen: Wer foult wen? Wer hält wen fest?“
Nicht nur in dieser Szene hatte er so seine Probleme mit Schiri Storks. „Meine Gelbe Karte kommt daher, dass aus meiner Sicht der Ball gespielt wird, er einen Freistoß pfeift und eine Sekunde ist es ganz wichtig, dem Trainer Gelb zu geben, weil die Emotionen zu viel waren“, ärgerte sich Baumgart: „Und dann wird der Freistoß von vornherein abgepfiffen, wo beide Trainer wissen, was da passiert. Wir haben uns untereinander auch unterhalten. Das zeigt eigentlich keine Stärke, sondern einfach, dass viele Sachen mittlerweile schwer nachvollziehbar sind.“
Ginter köpft sich selbst an die Hand
Mit zehn Punkten aus neun Ligaspielen steckt der Sport-Club im grauen Tabellenmittelfeld fest – so wie auch Union. Die Mannschaft von Coach Steffen Baumgart steht bei nur einem Sieg aus fünf Spielen und liegt lediglich einen Punkt vor der Schuster-Elf.
In der ausverkauften Alten Försterei bemühten sich die Gäste früh um Ballkontrolle, Union verlegte sich wie gewohnt auf Konter. So richtig gefährlich wurden beide Teams zu Beginn vorerst nicht, Berlins Andras Schäfer (10.) und Freiburgs Johan Manzambi (11.) prüften die gegnerischen Torhüter aus der Ferne.
Folgerichtig schien in dieser spielerisch schwachen Phase die Freiburger Führung nach einer Ecke von Jan-Niklas Beste, die Ginter im Getümmel ins Netz beförderte. Da sich der 2014er-Weltmeister den Ball aber zunächst an die Hand geköpft hatte, nahm Schiedsrichter Sören Storks den Treffer nach Rücksprache mit dem Videoassistenten zurück.
Im Anschluss flachte die Partie deutlich ab. Unions kompakte Verteidigung hegte die Freiburger gut ein, selbst fehlten den Gastgebern in der Offensive jedoch die Ideen.
Erst kurz vor der Pause wurden die Breisgauer wieder zwingender. Nach tollem Pass von Maximilian Eggestein tauchte Beste (38.) alleine vor dem Tor auf, zielte jedoch knapp links vorbei.
Zähe Partie in Berlin
Auch nach der Pause sahen die 22.012 Zuschauer eine zähe Partie, in der meist Standardsituationen für gefährliche Aktionen sorgten. So köpfte Freiburgs Lucas Höler (53.) nach Ecke nur knapp drüber.
Auch die vermeintliche Union-Führung fiel nach einem Eckball, wobei Ilics Treffer wegen der Abseitsstellung von Khedira einkassiert wurde.
In der nun aufgeheizten Atmosphäre verhinderte Freiburgs Torhüter Noah Atubolu den Rückstand, als er gegen den eingewechselten Ilyas Ansah (72.) parierte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)