Für Lothar Matthäus ist Leroy Sanés Rückkehr ins Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft nur folgerichtig. Wenn es nach ihm ginge, wäre der frühere Bayern-Star niemals aus dem Kader gestrichen worden.

Der Rekordnationalspieler fordert für Sané den gleichen Umgang wie mit Florian Wirtz, der sich in Liverpool schwer tut. Beiden müsse man nach ihren Wechseln ins Ausland Eingewöhnungszeit zugestehen.

Lothar Matthäus bricht eine Lanze für Leroy Sané
Lothar Matthäus bricht eine Lanze für Leroy SanéLothar Matthäus bricht eine Lanze für Leroy Sané

„Sané musste sich in Istanbul erst einmal eingewöhnen, wie auch Florian Wirtz in Liverpool. Warum sollte man einem Wirtz Zeit geben und einem Sané nicht?“, fragte Matthäus in seiner Kolumne bei Sky.

„Nur weil man in die Türkei wechselt, ist man kein schlechterer Spieler“

Dass Sané durch seinen Wechsel vom FC Bayern München zu Galatasaray Istanbul in einer vermeintlich schlechteren Liga spielt, will der 64-Jährige nicht gelten lassen. „Die türkische Liga ist stärker als viele meinen”, betonte er.

Zudem gebe es durch die Spiele in der Champions League ausreichende Gegner-Qualität. „Galatasaray hat in dieser Saison mindestens acht Champions-League-Spiele auf höchstem Niveau, sie haben Liverpool und Ajax geschlagen“, hob Matthäus hervor.

Dass Sané, der bei Gala einen enttäuschenden Start erlebte, zuletzt nicht von Julian Nagelsmann für die deutsche Nationalmannschaft nominiert wurde, sorgte bei Matthäus für Unverständnis. „Ich hätte Sané nie außen vor gelassen“, stellte er klar und führte aus: „Als Trainer muss ich dem Spieler das Vertrauen geben. Nur weil man in die Türkei wechselt, ist man doch kein schlechterer Spieler.“

Matthäus: „Ich kann nicht nach der Liga urteilen“

„Ich kann nicht nach der Liga urteilen, sonst müsste – provokativ gesagt – jeder, der in der Premier League spielt, einen Stammplatz in der Nationalmannschaft haben“, schilderte Matthäus.

Dennoch machte der TV-Experte keinen Hehl daraus, dass Sané den hohen Erwartungen in der Türkei bislang noch nicht gerecht werden konnte.

„Für ihn lief es bei Galatasaray zuletzt ähnlich wie zuvor bei Bayern“, fand Matthäus, der ausführte: „Mal sah man ihn gar nicht, wie beim Spiel in Frankfurt, dann sah man wieder mehr von ihm, wie in den letzten zwei, drei Spielen.“