Das über weite Strecken unterirdische 2:0 gegen Luxemburg in der WM-Qualifikation zeigte es schonungslos: Dieser DFB-Mannschaft fehlt eine klare Idee. Und so hatte am Freitagabend auch Bundestrainer Julian Nagelsmann an der Seitenlinie teilweise sehr nachdenklich gewirkt – was auch Experten auffiel.
„Die Körpersprache kenne ich von ihm eigentlich nicht. Er hat viel nach unten geschaut. Julian wirkte fast so, als wäre er überfordert“, sagte Thomas Helmer bei Sky.
Helmer: „Ich war überrascht im negativen Sinne“
Nagelsmann offenbarte auf der Pressekonferenz nach der Partie, dass er gegenüber der Mannschaft trotz einer schlechten ersten Hälfte einen eher sanften Ton in der Kabine angeschlagen hatte. „Das Team verträgt grad nicht, wenn man super draufhaut“, begründete der Bundestrainer.
„Julian ist nicht laut geworden in der Halbzeit, ging auch gar nicht (im Sinne von: Es war nicht möglich, Anm. d. Red.). Er war ja so schnell wieder draußen wie wir alle gesehen haben. Von daher hat er gar nicht die Zeit gehabt. Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist, die Mannschaft in Schutz zu nehmen. Er kann das aber natürlich besser beurteilen, weil er mit den Jungs zusammen ist“, fügte Helmer an.
Der Europameister von 1996 sah den Auftritt der Nationalmannschaft knappe sieben Monate vor dem Start der WM allgemein sehr kritisch. Der frühere Moderator und Experte des SPORT1-Doppelpass befand: „Wir haben viel Glück gehabt, weil Luxemburg die Klasse nicht hatte, die Tore zu machen. Es war viel Rumpelei. Ich war schon relativ überrascht im negativen Sinne, wie wir das Spiel angegangen sind.“