Dass Manuel Neuer nach seiner wackeligen Vorstellung beim FC Arsenal Kritik widerfährt, hält Stefan Effenberg für überzogen. „Vor Wochen noch wurde er schon öffentlich mit einem DFB-Comeback in Verbindung gebracht, und nun soll er plötzlich für die Bayern zu alt sein? Das passt nicht zusammen und das ist auch unfair ihm gegenüber“, erklärte die Bayern-Legende bei t-online.
Effenberg attestierte dem Bayern-Torhüter einen „unglücklichen Abend“ bei der 1:3-Niederlage gegen die Gunners, für sein Verhalten beim ersten Gegentor wollte Effenberg den 39-Jährigen allerdings nicht allzu stark kritisieren. „Nicht wenige wollten da sogar ein Foul an Neuer erkannt haben“, sagte der SPORT1-Experte, der „durchaus Gerangel“ im Strafraum erkannte.
Dass kein Foulspiel gepfiffen wurde, sei allerdings erwartbar gewesen, weil „in der Champions League meist eine härtere Gangart an der Tagesordnung ist“. Dennoch stellte Effenberg auch klar: „Normalerweise löst er diese Situation aber natürlich ohne Probleme, das weiß er auch selbst.“
Effenberg erläutert „Neuers Dilemma“
Für sein erfolgloses Herausstürmen vor dem dritten Gegentor, bei dem Gabriel Martinelli nur noch ins leere Tor hatte einschieben müssen, wollte Effenberg Neuer ebenfalls nicht kritisieren.
„Das ist das Risiko, das er gefühlt schon hundertfach in seiner großen Karriere erfolgreich eingegangen ist – und wofür er ebenfalls schon gefühlt hundertfach gefeiert wurde“, erklärte Effenberg.
„Neuers Dilemma dabei war: Er hätte es niemals allen recht machen können. Er kam aus dem Tor und es heißt: ‚Wieso kommt er da raus?‘ Wäre er im Tor geblieben, hätte es geheißen: ‚Wieso bleibt er im Tor?‘“, schilderte der 57-Jährige.
Effenbergs Fazit: „Am Ende hat er nun zweimal nicht gut ausgesehen. Neuer sollte nun aber auf keinen Fall plötzlich – nach schon vielen starken Spielen in dieser Saison – infrage gestellt werden.“