20 Jahre lang agierte Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer von Borussia Dortmund und machte den Klub zum ärgsten Konkurrenten des FC Bayern München. In dieser Zeit geriet der BVB-Boss auch immer wieder mit dem langjährigen Manager und späteren Präsidenten des FC Bayern, Uli Hoeneß, sowie dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge aneinander.
Im Gespräch mit der Sport Bild äußerte sich Watzke nun abermals zu seinem Verhältnis mit den Bayern-Verantwortlichen. „Meine Beziehung mit Uli Hoeneß und auch mit Kalle Rummenigge ist gerade in den ersten Jahren immer dann besonders gut gewesen, wenn wir in der Tabelle möglichst viel Abstand zwischen uns hatten. Und es verschlechterte sich immer deutlich, wenn wir näher beieinander waren“, blickte Watzke zurück.
„Heute, da auch ich ruhiger und vernünftiger geworden bin, habe ich ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu beiden“, erklärte Watzke weiter und offenbarte: „Uli und ich duzen uns schon seit einigen Jahren. Bei einem Essen mit den Bayern-Verantwortlichen erhob Jan-Christian Dreesen irgendwann mal das Glas und sagte: ‚Jetzt kommt ein historischer Moment!‘ Dann haben Uli und ich gelacht und ordentlich angestoßen.“
Watzke und Hoeneß? Diese Entwicklung war nicht abzusehen
Diese Entwicklung hatte nicht einmal Watzke selbst noch vor einigen Jahren voraussehen können. In seinem Buch „Echte Liebe“ schrieb der 66-Jährige noch 2019 über Hoeneß: „Wir sind beide sehr, sehr unterschiedlich vom Typ her. Wir waren uns auch nie nah. Für eine Freundschaft zwischen uns wird es nie reichen. Wir sind noch nicht mal per Du.“
Trotz aller Rivalität hatte Watzke damals wie heute großen Respekt vor Hoeneß. „Natürlich hatten wir immer wieder unsere Fehden über die Jahre. Das war aber überhaupt nicht irgendeiner Aggression meinerseits geschuldet“, sagte Watzke und meinte: „Ich war und bin der Meinung: Borussia Dortmund braucht jemanden an der Spitze, den man kennt. […] Und das geht natürlich am besten, wenn du dir ein paar richtige Gegner suchst und auch mal aneckst.“
Watzke eckte während seiner Zeit beim BVB auch regelmäßig an bei der „Abteilung Attacke“ der Münchner. Doch auch sportlich machte Dortmund dem Rekordmeister in diesen Jahren das Leben schwer.
Unter Watzke holte der BVB zwei deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und stand zweimal im Finale der Champions League. Zum Ende des Jahres scheidet Watzke offiziell als Geschäftsführer aus, will sich Ende November aber bereits zum neuen Vereinspräsidenten wählen lassen.