Weiter Wirbel um Karim Adeyemi: Nach dem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes wurde der Nationalspieler vom BVB zum Rapport beordert. Der 23-Jährige selbst zeigte sich reumütig. Doch nun wirft ein Bericht der Bild-Zeitung neue Fragen in der Causa auf.
Laut Strafbefehl des Amtsgerichts Wetter soll Adeyemi doch gewusst haben, was sich in der von ihm bestellten „Mystery Box“ befunden habe.
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CAPTION: Karim Adeyemi kam bei der Nationalmannschaft zuletzt nicht zum Einsatz
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Wusste Adeyemi, was er bestellt?
Adeyemi soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Juli 2024 „ein von Ihnen zuvor bestelltes Paket, in welchem sich, wie sie wussten u. a. ein Schlagringmesser, ein Schlagring und ein Elektroimpulsgerät befanden, um 18.02 Uhr in der Filiale der Deutschen Post“ abgeholt haben, zitierte die Bild aus dem Strafbefehl mit dem Aktenzeichen 201 JS 507/24, „obgleich Ihnen bewusst war, dass Sie nicht zum Besitz dieser Gegenstände berechtigt waren“.
Wie aus dem zitierten Schriftstück hervorgeht, ist der genaue Ablauf der Abholung des Pakets aber auch in den Augen der Staatsanwaltschaft offenbar unklar: „Oder sie ließen das vorbezeichnete Paket in Kenntnis seines Inhalts durch den Zeugen C. in der Filiale der Deutschen Post abholen und in Ihre Wohnung bringen, obgleich Ihnen bewusst war, dass Sie nicht zum Erwerb und Besitz dieser Gegenstände berechtigt waren.“
Dass Adeyemi gegen den Strafbefehl keinen Einspruch einlegte, gilt aus juristischer Sicht als Geständnis. Gegen die Vorwürfe, dass er schon bei der Bestellung wusste, was in dem Paket ist, hat er sich damit nicht aktiv zur Wehr gesetzt.
Adeyemi hatte in einem Statement auf Instagram Reue gezeigt. „Anfang 2024 habe ich aus Leichtsinn und ohne wirklich drüber nachzudenken, was ich da tat, eine sogenannte ‚Mystery Box‘ im Internet bestellt“, schrieb der Offensivspieler. In der Mystery Box „befanden sich auch Gegenstände, die waffenrechtlich nicht erlaubt sind. Viele Monate später wurde das Paket zugestellt, und ist durch einen Zufall ungeöffnet bei der Polizei gelandet.“
Adeyemis Anwalt äußert sich zu neuen Vorwürfen
Sein Anwalt teilte nun als Reaktion auf die neuen Enthüllungen der Bild mit: „Wie der Name ‚Mystery Box‘ nahelegt, war zwar ersichtlich, dass sie Gegenstände wie die in der frei zugänglichen Verkaufsannonce exemplarisch gezeigten Waffen enthalten würde, nicht aber, welche konkreten (geschweige denn unerlaubten) Waffen dies sein werden.“
Adeyemi habe nach Angaben seines Anwalts „seine Gesprächspartner beim BVB und DFB hierüber vollständig informiert“.
Der Strafbefehl gegen Adeyemi wurde am 30. Oktober 2025 rechtskräftig. Er musste eine Geldstrafe in Höhe von 450.000 Euro (60 Tagessätze à 7.500 Euro) zahlen. Er gilt nicht als vorbestraft.
Keine Konsequenzen für Adeyemi in sportlicher Hinsicht
In sportlicher Hinsicht hat der Vorfall für Adeyemi keine Konsequenzen. Der Klub beschloss allerdings, dass er die Nordstadtliga besuchen soll und mit den Kindern dort gemeinsam Trainingseinheiten absolvieren soll.
„Wir haben die Angelegenheit natürlich sehr ernst genommen und konnten inzwischen mit Karim Adeyemi ausführlich und deutlich über sein Verhalten sprechen. Er bereut seinen Fehler zutiefst”, teilte BVB-Geschäftsführer Lars Ricken auch bei SPORT1 mit.
BVB-Trainer Niko Kovac plant weiter mit seinem Schützling. „Ich bin ja nicht sein Vater, ich bin sein Trainer. Wir sollten das gescheit einordnen, das Leben geht weiter. Das ist für mich kein Grund, ihn hier mit Absicht für die nächsten Wochen zu verbannen“, sagte Kovac am Donnerstag auf der PK vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER).