Die TSG Hoffenheim hat Nationaltorhüter Oliver Baumann ein bescheidenes Jubiläum in der Bundesliga beschert.

Die Kraichgauer kamen im 500. Spiel ihres Keepers beim Krisenklub FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und verpassten den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Nach zuletzt vier Siegen in Serie ließ das Team von Christian Ilzer erstmals wieder Punkte liegen.

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Mainz und Hoffenheim trennten sich mit einem Remis
Mainz und Hoffenheim trennten sich mit einem RemisMainz und Hoffenheim trennten sich mit einem Remis

Dabei hatte es nach einem Eigentor von Andreas Hanche Olsen (9.) lange nach dem nächsten Erfolg ausgesehen, doch Joker Danny da Costa (76.) überwand Baumann an seinem Jubiläumsabend.

Hoffenheim-Tor zählt nach Handspiel nicht

Ganz zum Schluss gab es Aufregung um ein Handspiel des Hoffenheimers Robin Hranác. Schiedsrichter Sascha Stegemann ließ das Spiel zunächst weiterlaufen, doch als aus dem Angriff ein vermeintliches Tor durch Ihlas Bebou resultierte, pfiff Stegemann den Treffer zurück.

Die Hoffenheimer beschwerten sich, doch die Entscheidung hatte Bestand. TSG-Coach Ilzer monierte nach dem Spiel bei Sky, dass das Handspiel etwa „eine Minute“ vor dem Tor passiert sei.

„Ob es jetzt strafbar ist, diese Regel habe ich nicht durchschaut und mit der werde ich mich nicht mehr befassen“, erklärte der Österreicher. „Der Schiedsrichter hat es aberkannt und das nehmen wir so hin.“

Stegemann erklärt seine Entscheidung

Stegemann stellte sich im TV und erklärte seine Entscheidung. „Grundsätzlich können wir das Spiel laufen lassen. Wenn Bälle in Tornähe gespielt werden, dann verzögern wir ja auch die Entscheidung, um den Angriff zu Ende spielen zu lassen und dem Videoassistenten die Möglichkeit zu geben, im Zweifelsfall dann auch zu intervenieren“, betonte der Referee.

Und weiter: „Hier war es allerdings so, dass ich den Eindruck hatte, dass ein strafbares Handspiel vorliegt, mich allerdings noch einmal mit dem Assistenten an der Linie rückversichert habe. Der Prozess hat einen Tick zu lange gedauert, aber am Ende steht die richtige Entscheidung.“

Mainz bleibt mit nun sechs Punkten auch nach dem elften Spieltag sicher auf einem Abstiegsplatz, könnte am Samstag gar auf den letzten Rang zurückfallen. Seit über zwei Monaten und sieben Ligaspielen wartet die Elf von Bo Henriksen auf einen Sieg, den letzten Heim-Dreier gab es gar in der Vorsaison.

Brutalo-Foul und TSG-Wirbel

Dominik Kohr sah zudem wegen groben Foulspiels die Rote Karte (88., nach Videobeweis). Es war der neunte Platzverweis des Mainzers, er sorgte damit für einen unrühmlichen Bundesliga-Rekord.

Bei Hoffenheim bestimmten die Querelen in der Führungsetage während der Länderspielpause die Schlagzeilen.

Markus Schütz (Vorsitzender der Geschäftsführung) sowie Finanzchef Frank Briel hatten im Zuge der Affäre um Spielerberater Roger Wittmann gehen müssen, in der Folge war zudem Präsident Jörg Albrecht aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Nun soll auch Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker genug haben und vor einem Wechsel nach Wolfsburg stehen.

Bei Mainz dagegen liegen die Probleme im sportlichen Bereich. Henriksen rief bis zum Jahresende im Liga-Alltag „fünf Finals“ aus, gegen die TSG solle ein „kleiner Neustart“ her.

Doch bei minus drei Grad gelang erstmal wenig, die Verunsicherung war omnipräsent – und dann kam auch noch Pech dazu: Hanche Olsen köpfte eine Flanke aus 14 Metern ins eigene Netz. Im Gegenzug verpasste Benedict Hollerbach freistehend mit seinem zu hohen Abschluss die direkte Antwort (10.).

Wildes Spiel von Mainz

Ansonsten spielte Mainz vor 30.400 Zuschauern allerdings sehr wild, leistete sich viele Ungenauigkeiten. Deshalb kontrollierte die TSG ohne zu glänzen die Partie, einzig Fisnik Asllani prüfte Robin Zentner einmal mit einem Flachschuss (15.). Zur Pause gab es Pfiffe von den Rängen.

Im zweiten Durchgang wurde das Offensivspiel der Mainzer etwas zielstrebiger, sowohl Philipp Mwene (58.) als auch Paul Nebel per Kopf (66.) zielten allerdings jeweils knapp zu hoch.

Die Kraichgauer lauerten ihrerseits auf Konter, spielten diese aber oft zu unsauber aus. Der eingewechselte Tim Lemperle ließ allein vor Zentner die Riesenchance zum zweiten Treffer liegen (68.), das bestrafte da Costa nach einer Ecke aus dem Getümmel. In der Schlussphase vergaben beide Mannschaften die Chance zum Sieg.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)