Es sind schlimme Ereignisse, die sich laut der Schiedsrichtergruppe Erding bei einem D-Jugend-Spiel am vergangenen Samstag ereignet haben. Der Bayerische Fußball-Verband ermittelt derzeit wegen des Verdachts einer Todesdrohung gegen einen erst zwölf Jahre alten Schiedsrichter.
„Ich gehe mit dir auf dieselbe Schule. Am Montag brauchst du dich gar nicht zu verstecken – nach der Schule bist du tot“, soll der genaue Wortlaut eines Spielers der SG FC Fraunberg gewesen sein. Dies sei von Zeugen eindeutig vernommen worden.
Das Spiel bei der SpVgg Altenerding III sei in der zweiten Halbzeit „zunehmend hitziger“ geworden, wobei vor allem der Gästetrainer durch „lautstarke Kommentare und Kritik“ aufgefallen sei.
Schwere Vorwürfe gegen Jugendtrainer
Für den Nachwuchsschiedsrichter, der erst sein fünftes Spiel leitete, war die Eskalation nach dem Ende der Partie nicht mehr abzuwenden. „Der Gästetrainer stürmte auf den jungen Schiedsrichter zu, beschimpfte ihn lautstark und warf ihm vor, das Spiel ‚verpfiffen‘ zu haben“, beschrieb die Schiedsrichtergruppe die Geschehnisse nach dem Abpfiff, die letztlich in der Todesdrohung gegipfelt sein sollen.
Eine weitere Eskalation sei nur durch die Mutter des jungen Schiedsrichters und die Unterstützung weiterer Zeugen abgewendet worden. Der gegnerische Trainer habe jedoch „keinerlei Einsicht oder Reue“ gezeigt, während das Opfer den Platz weinend verlassen habe.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bestätigte laufende Ermittlungen und gab an: „Die Beteiligten sind vom Sportgericht zu Stellungnahmen aufgefordert worden. Ein Spieler wurde mit sofortiger Wirkung vorläufig gesperrt.“ Zudem sagte BFV-Sprecher Fabian Frühwirth: „Der Schiedsrichter hat unsere volle Unterstützung.“
„Solche Ereignisse sind keine Einzelfälle“
Die Schiedsrichtergruppe habe derweil bereits Kontakt zum Schiedsrichter aufgenommen, um diesem zu helfen, und verurteilt die Vorgänge. „Solche Ereignisse sind leider keine Einzelfälle mehr. Gerade im Jugendbereich nehmen Respektlosigkeiten gegenüber Schiedsrichtern spürbar zu“, heißt es in einer Stellungnahme von Kreis-Schiedsrichterobmann Stefan Empl beim Münchner Merkur.
Empl verurteilte vor allem, „wenn erwachsene Trainer während des Spiels Wind machen und ihre Spieler damit aufheizen.“
Der BFV betonte, in solchen Fällen eine „klare Null-Toleranz-Politik“ zu verfolgen.