Im Laufe der Jahre wurde schon so mancher Spieler, Funktionär oder Trainer „Opfer“ von Uli Hoeneß. Der Ehrenpräsident des FC Bayern hält mit seiner Meinung für gewöhnlich nicht hinter dem Berg, äußert diese stattdessen wortgewaltig.

Eine solche Attacke ereignete sich auch in der Saison 2017/18. Eine Attacke, an die sich wohl so ziemlich jeder Bayern-Fan erinnern dürfte. Und eine Attacke, die begleitet wurde von schützenden Worten gegenüber anderen Spielern.

HERE SHOULD BE OZ IMAGE – EMBED IT AGAIN WITH TRANSFORMATION ID: 9055cc27-5e7a-4a2d-898a-0298555cf9cd
CAPTION: Juan Bernat ist aktuell ohne Vertrag
DESCRIPTION: Juan Bernat ist aktuell ohne Vertrag

Juan Bernat ist aktuell ohne Vertrag
Juan Bernat ist aktuell ohne VertragJuan Bernat ist aktuell ohne Vertrag

Denn im Oktober 2018 gaben die Bosse des FC Bayern eine mehr als nur bemerkenswerte Pressekonferenz, die Karl-Heinz Rummenigge, Hoeneß und Co. als große Medienschelte nutzten.

Uli Hoeneß mit eindrucksvollen Worten

Die Berichterstattung über Spieler des deutschen Rekordmeisters hatte die Verantwortlichen verärgert.

Rummenigge zitierte sogar Artikel eins des Grundgesetzes, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist. So werde man sich die „herabwürdigende Berichterstattung nicht mehr bieten lassen.“

Neuer, Boateng, Hummels, Ribéry, Robben – unzählige Spieler wurden namentlich genannt und von ihren Bossen verteidigt. Nur ein gewisser Juan Bernat – wenige Wochen zuvor an Paris Saint-Germain verkauft – bekam diesen Schutz nicht. Im Gegenteil.

Anschuldigungen der Medien, man habe den Spanier trotz nur dreier Außenverteidiger verkauft, konterte Hoeneß mit den Worten: „Als wir in Sevilla gespielt haben, war Juan Bernat fast alleine dafür verantwortlich, dass wir aus der Champions League beinahe ausgeschieden sind. Da wurde entschieden, dass er verkauft wird.“

Bernat habe demnach „einen Scheißdreck“ gespielt.

Scheißdreck-Aussage hängt Bernat nach

Jener „Scheißdreck“ sorgte nicht nur seinerzeit für einen Aufschrei – er ist Bernat bis heute geblieben. Und er ist rund um den FC Bayern zum Meme mutiert.

Läuft etwas an der Säbener Straße schief, wird Bernat bis heute (scherzhaft) als Schuldiger ausgemacht. Und das, obwohl er bereits zu Zeiten der Aussage nicht mehr beim FC Bayern unter Vertrag stand.

Als Witz taugen die Aussagen rund um den Abwehrspieler dennoch auch weiterhin.

Sieben Jahre ist die Wut-PK der Bayern inzwischen her. Doch während Rummenigge und Hoeneß – obwohl sie kein operatives Amt mehr betreiben – ihre Meinung zu Themen rund um den Rekordmeister weiter kund tun, sieht die Situation bei Juan Bernat gänzlich anders aus.

Mit seinen 32 Jahren ist der Spanier inzwischen nämlich vereinslos und auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

Ex-Bayern-Profi aktuell auf Vereinssuche

Vier Jahre bei den Bayern, fünf Jahre bei PSG: Von 2014 bis 2023 sammelte der Verteidiger unzählige Trophäen, darunter je vier Meistertitel bei beiden Teams. Insgesamt 18 Vereinstitel befinden sich in seiner Vita.

Doch in den vergangenen beiden Jahren lief es alles andere als glänzend für den Ex-Bayer. In der Saison 2023/24 wurde er an Benfica Lissabon ausgeliehen, in der Spielzeit darauf an den FC Villarreal.

Anfang Februar 2025 folgte schließlich ein fester und ablösefreier Wechsel zu Getafe, für das er 15 Mal auf dem Platz stand. Doch im Sommer folgte die Trennung. Seitdem hat sich nichts mehr getan.

Und das nicht ohne Grund. Denn körperlich war Bernat alles andere als in Topform.

Bernat nach OP endlich wieder fit

„Nachdem ich die ganze letzte Saison unter Leistenschmerzen litt, musste ich mich am Saisonende zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren einer Operation unterziehen“, schrieb der Spanier nun in einem Instagram-Post.

„Seitdem habe ich Monate intensiver Rehabilitation und Vorbereitung hinter mir, und seit drei Wochen kann ich sagen, dass ich wieder vollständig genesen bin und dass ich es kaum erwarten kann, wieder auf dem Platz zu stehen“, formulierte er weiter.

Juan Bernat ist also zurück, wieder fit und hofft auf ein baldiges Comeback. Mit seinen 1,5 Millionen Euro an Marktwert zählt er aktuell zu den wertvollsten Fußballprofis ohne Engagement.

Ob, wann und bei wem er sich wieder beweisen darf, ist aktuell gänzlich unklar. Als vertragsloser Spieler kann er aber immerhin zu jedem Zeitpunkt von einem Klub verpflichtet werden.

Der FC Bayern dürfte dieser Klub nicht sein. Denn auch wenn sich Hoeneß später für seine Aussagen entschuldigte, in München ist Bernat längst zu einer geflügelten Metapher geworden.

Für Fehler – und nicht für Erfolge.