Fünfte Niederlage im achten Spiel und Platz 15 in der Bundesliga: Sandro Wagner hat mit dem FC Augsburg am Samstagnachmittag zu Hause mit dem 0:6 (0:4) gegen RB Leipzig ein Debakel erlebt.

Im Doppelpass auf SPORT1 wurden am Tag darauf scharfe und kritische Fragen in Richtung des ambitionierten Coachs gestellt.

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CAPTION: Augsburg-Trainer Sandro Wagner steht in der Kritik
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Augsburg-Trainer Sandro Wagner steht in der Kritik
Augsburg-Trainer Sandro Wagner steht in der KritikAugsburg-Trainer Sandro Wagner steht in der Kritik

Effenberg von Wagner irritiert

„Es war ein heftiges Ergebnis“, stellte SPORT1-Experte Stefan Effenberg fest und kritisierte vor allem Wagners Spielanalyse, die er als zum Teil „nicht zutreffend“ bezeichnete.

Der 57-Jährige führte aus: „Sie bekommen sechs Tore und er redet von Restverteidigung (Positionierung der Spieler bei eigenem Ballbesitz, um drohende Konter bei Ballverlust abzusichern, Anm. d. Red.). Von den sechs Toren habe ich zwei mit Restverteidigung gesehen. Bei den anderen Toren hatte Leipzig Überzahl. Das hat nichts mit Restverteidigung zu tun. Das stimmt etwas im defensiven Verbund nicht. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist auch schwer zu verstehen, wenn du 0:6 verlierst und sagst, wir haben nicht so schlecht gespielt. Das passt nicht.“

Aus Effenbergs Sicht ist Wagner schon in Gefahr, in den kommenden Wochen seinen Job zu verlieren, sollte keine Besserung eintreten: „Die Tendenz im Profifußball geht dahin, diese drei Spiele Bochum, Dortmund und Stuttgart, abzuwarten und dann eventuell zu reagieren. Dazu ist ein Verein verpflichtet, wenn die Leistungskurve weiter heruntergeht.“

Muss der FCA-Coach seine Idee ändern?

Effenberg analysierte, dass in der Vergangenheit die FCA-DNA immer darin bestand, kompakt zu sein und die Abstände zu halten. Die Mannschaft habe häufig zwar keinen schönen, aber erfolgreichen Fußball gespielt.

„Mit Sandro Wagner kam ein Trainer, der gesagt hat: ‚Ich möchte einen ganz anderen Fußball spielen. Ich möchte offensiv, hoch anlaufen, ich Pressing, nachschieben und durchdecken.‘ Die Frage ist: Gibt die Qualität des FC Augsburg das überhaupt her, so spielen zu lassen?“, hinterfragte der SPORT1-Experte.

Er fügte fordernd hinzu: „Nach acht Spieltagen und einigen Klatschen sollte Sandro erkennen, dass er diese Ansätze überdenkt und sagen: ‚Vielleicht hole ich die Kompaktheit und das Stabilere wieder zurück und entferne mich ein Stück weit von diesem Spektakel, was ich eigentlich haben will.‘ Unter dem Strich zählt im Fußball das Ergebnis, das muss er erkennen.“

Draxler: „Das ist noch nie gutgegangen“

Noch grundsätzlicher wurde Expertenkollege Alfred Draxler, der Augsburgs Spieler für „überfordert” mit Wagners Vorstellungen hält – und die Entscheidung für den früheren Co-Trainer von Julian Nagelsmann im DFB-Team schon infrage stellt.

Draxler erklärte, dass der FCA Wagner als Nachfolger von Jess Thorup ausgewählt habe, um vom „Graue-Maus-Image“ wegzukommen: „Sie wollten strahlender werden.“

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CAPTION: Wagner kontert Journalist: "Das gehe ich nicht mit"
DESCRIPTION: Der FC Augsburg erlebt gegen RB Leipzig ein Debakel. Nach der 0:6-Klatsche äußert sich Sandro Wagner zu den Gründen für die Niederlage und ob er das Vertrauen der Klub-Verantwortlichen immer noch spürt.

Der FC Augsburg erlebt gegen RB Leipzig ein Debakel. Nach der 0:6-Klatsche äußert sich Sandro Wagner zu den Gründen für die Niederlage und ob er das Vertrauen der Klub-Verantwortlichen immer noch spürt.

Der FC Augsburg erlebt gegen RB Leipzig ein Debakel. Nach der 0:6-Klatsche äußert sich Sandro Wagner zu den Gründen für die Niederlage und ob er das Vertrauen der Klub-Verantwortlichen immer noch spürt.

Aus Draxlers Sicht offenbart sich mittlerweile die Kehrseite dieses Gedankens: „Wir sprechen nur noch über Sandro Wagner und eben nicht mehr über Augsburg und über die Mannschaft. Wenn der Trainer größer als der Verein ist, ist das noch nie gutgegangen.“

Für Draxler ist Wagner mit seinem Auftreten mitschuldig an der Unwucht: „Sandro Wagner tut alles dafür, dass er größer erscheint, so wie er sich mit seinen Sprüchen und seiner großen Klappe präsentiert. Ich glaube, dass Augsburg gut beraten gewesen wäre, diese DNA-Veränderung etwas vorsichtiger vorzunehmen. Ich kann mir vorstellen, dass Stefan Reuter Wagner nicht geholt hätte“, mutmaßte der langjährige Bild-Journalist mit Blick auf den langjährigen Manager der Fuggerstädter.