Die SV Elversberg hat den Sprung an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga im Verfolgerduell mit Hannover 96 verpasst.
Beim 2:2 (1:1) eroberten die Saarländer zwar zumindest vorübergehend wieder den zweiten Platz, liegen trotz zweimaliger Führung aber einen Zähler hinter Tabellenführer Schalke 04. Die Königsblauen können ihren Vorsprung an der Spitze am Samstag (13.00 Uhr) beim Karlsruher SC ausbauen.
Lukas Petkov (22.) sorgte für die Führung der Elversberger, die jüngst bei Arminia Bielefeld (0:2) und im DFB-Pokal bei Hertha BSC (0:3) verloren hatten. Ein Eigentor von Florian Le Joncour (43.) bescherte Hannover den Ausgleich.
Unfassbare Elfmeterentscheidung
Dann kam es zu einem äußerst fragwürdigen Elfmeterpfiff. Frederik Schmahl bekam einen leichten Rempler von Jannik Rochelt ab – machte dann aber noch zwei vollständige Schritte, ehe er beim dritten Schritt nach dem Schubser zu Boden ging. Der minimale Körperkontakt war zu diesem Zeitpunkt längst vorbei.
Schiedsrichter Timo Gerach entschied trotz bester Sicht auf Elfmeter, auch der VAR griff offensichtlich nicht ein. „Der Elfmeter ist ein Skandal! Ich weiß nicht, ob der VAR im Keller zwischendurch eingeschlafen ist“, schimpfte Hannovers Geschäftsführer Marcus Mann.
Hannovers Trainer Christian Titz ergänzte: „Da gibt es nichts zu verstehen, das wissen wir alle. Man darf auch mal ehrlich sein: Das ist einfach kein Elfmeter. Es wurde geprüft, aber was willst du da gesehen haben? Die Szene hat das Spiel heute gegen uns entschieden.“
Der Schiedsrichter selbst rechtfertigte sich später im Interview bei Sky: „Ich kann nachvollziehen, dass diskutiert wird . Ich stand drei, vier Meter hinten dran, sehe auch, dass der Spieler nicht gleich runter geht. Für mich war das Reingehen des Hannoveraners von hinten einfach ein Foulspiel.“
Unglückliche Aktion sorgt für Tor
Der Foulelfmeter von Petkov verfehlte sein Ziel, im Nachschuss traf Bambasé Conté (80.) zwar zum 2:1 für Elversberg, doch Hannover antwortete schnell dank Virgil Ghita (85.). Die Niedersachsen bleiben als Vierter in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen.
Die Spielkontrolle am Freitagabend übernahmen die Gäste aus Hannover, die nach dem Derbysieg bei Eintracht Braunschweig (3:0) mit frischem Selbstbewusstsein angereist waren und sich gleich einige Abschlüsse erarbeiteten.
Benjamin Källman (16.) traf bei der besten Gelegenheit den Innenpfosten, ehe Elversberg eiskalt zuschlug: Petkov köpfte die Gastgeber mit der ersten echten Chance in Führung. Hannover blieb jedoch dran, einen Kopfball von Källman wehrte SVE-Keeper Nicolas Kristof unglücklich gegen Le Joncours Rücken ab – von dort prallte der Ball ins Tor.
Erst zur zweiten Halbzeit kam Zweitliga-Toptorjäger Younes Ebnoutalib bei Elversberg ins Spiel. Für das erste Ausrufezeichen sorgte aber erneut Hannover, Kapitän Enzo Leopold setzte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte (56.).
—– mit Sport-Informations-Dienst