Ausgerechnet Robert Glatzel hat den Hamburger SV ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Im Bundesligaduell beim 1. FC Heidenheim gewann die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin dank eines Treffers des Angreifers verdient mit 1:0 (0:0) und hat sich nach zuletzt zwei Niederlagen Rückenwind für die Liga geholt. Am Sonntag steht das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln an.
Der Ex-Heidenheimer Glatzel, zuletzt in Hamburg nur noch zweite Wahl, traf in der 83. Minute für den dreimaligen Pokalsieger nach einem äußerst umstrittenen Foulelfmeter. Einen VAR gibt es in der zweiten Pokal-Runde nicht.
Nach Abpfiff gibts nochmal Rot
Der HSV, der den FCH zuletzt schon in der Liga besiegt hatte (2:1), profitierte zudem von einer Roten Karte gegen Tim Siersleben, der nach einer Notbremse (45.) von Schiedsrichter Benjamin Brand des Feldes verwiesen wurde. Heidenheims Trainer Frank Schmidt sah kurz vor Schluss Gelb-Rot.
Was im TV dann schon gar nicht mehr zu sehen war: Teammanager Alexander Raaf beschwerte sich nach der Partie bei Schiedsrichter Benjamin Brand und kassierte auch noch Rot.
Bayern-Leihgabe im Blickpunkt
„Ich habe zwei Jahre lang keine Gelbe Karte gesehen“, schimpfte Schmidt später. „Und nun gleich zwei. Das sagt wohl alles.“
Auch der strittige Elfmeter ärgerte den Coach sehr. Der Referee habe aus seiner Position überhaupt nicht sehen können, ob tatsächlich ein Foulspiel vorgelegen habe.
„Wir wollen keine schlechten Verlierer sein“, meinte er noch: „Der HSV hat am Ende verdient gewonnen, kommt eine Runde weiter – aber dass das Spiel dann so entschieden wird, ist extrem bitter.“
Das schwach in die Saison gestartete Heidenheim kann sich dagegen ganz auf den Abstiegskampf in der Bundesliga konzentrieren. Am Samstag (15.30 Uhr) steht für dem Vorletzten das schwere Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an.
Peretz im Blickpunkt
Polzin nahm nach dem 0:1 in Wolfsburg fünf Wechsel vor. Im Blickpunkt stand vor allem Torwart Daniel Peretz, die Bayern-Leihgabe durfte im Pokal für Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes ran. FCH-Coach Schmidt änderte sein Team nach der Enttäuschung von Hoffenheim (1:3) auf drei Positionen.
Zunächst hatten die Gastgeber Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten. Erst vergab Miro Muheim (3.), kurz darauf scheiterte Ransford Königsdörfer (7.) völlig freistehend am gut reagierenden Diant Ramaj. Peretz erlebte dagegen zunächst einen entspannten Abend. Der FCH, der in der ersten Runde Regionalligist Bahlingen ausgeschaltet hatte (5:0), fand keine Lücken. Chancen vor der Pause: Fehlanzeige.
Die Hamburger, die bei Oberligist Pirmasens (2:1 n.V.) eine Blamage mit Mühe verhindert hatten, wirkten in einer zähen ersten Hälfte entschlossener – wie auch Königsdörfer, der kurz vor der Pause schneller am Ball war als Siersleben. Der riss den HSV-Angreifer als letzter Mann um und sah Rot. In Überzahl bestimmte der HSV klar das Geschehen – doch lange ohne Durchschlagskraft. Erst ein Elfmeter brachte den erhofften Treffer.