Als erster BVB-Spieler verließ Pascal Groß am Mittwochabend nach dem 4:1-Erfolg in der Champions League gegen Athletic Bilbao den Signal Iduna Park. Rund 45 Minuten zuvor stand der Mittelfeldspieler an der Seitenlinie zur Einwechslung bereit.
Doch zu der kam es nicht. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer, in dessen Folge es wie aus dem Nichts hektisch wurde, änderte Kovac seinen Plan und beorderte Felix Nmecha auf den Rasen. Und das mit Erfolg! Der BVB behielt die drei Punkte zu Hause, der Lauf geht somit weiter.
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CAPTION: Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtet in der WM-Quali auf Pascal Groß
DESCRIPTION: Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtet in der WM-Quali auf Pascal Groß
Groß nur noch Reservist – „Pascal fehlt gar nichts“
„Never change a winning team“ – das gilt bei Kovac allerdings nur bedingt. Denn gegen Bilbao überraschte der Trainer mit einigen Rotationen. Auch auf der Groß-Position im defensiven Mittelfeld.
Statt Nmecha durfte allerdings nicht der Routinier ran, sondern Jobe Bellingham spielte neben dem seit Wochen überragenden Marcel Sabitzer. Es wirkt so, als wäre Groß in der Rangfolge abgerutscht.
„Pascal fehlt gar nichts. Im Moment ist das Leistungsniveau ziemlich hoch. Und da wir im Moment sehr erfolgreich sind, ist es immer auch schwierig für den einen oder anderen. Am schwierigsten natürlich für mich, die Entscheidung zu treffen, aber auch für die Spieler, die dann im Moment nicht dabei sind“, erklärte Kovac auf SPORT1-Nachfrage.
Konkurrenten verdrängen BVB-Star Groß – auch aus der DFB-Elf
Noch vor einigen Wochen war Groß unter Kovac noch Mr. Unverzichtbar und der engste Vertraute des Trainers auf dem Feld. Der 34-Jährige stand nahezu immer auf dem Feld.
Doch seine Konkurrenten, in dem Fall Sabitzer und Nmecha, machten es zuletzt gut und erfolgreich, wirkten zudem extrem eingespielt.
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CAPTION: Pascal Groß hat beim BVB aktuell einen schweren Stand
DESCRIPTION: Pascal Groß hat beim BVB aktuell einen schweren Stand
Die Folge seines aktuell häufigeren Reservisten-Daseins beim BVB ist, dass Julian Nagelsmann ihn seit langem wieder aus dem Kader der deutschen Nationalmannschaft strich.
Der Bundestrainer hatte bereits angekündigt, in Zukunft wieder verstärkt auf Spieler setzen zu wollen, die in ihren Vereinen regelmäßig spielen – und im besten Fall noch eine tragende Rolle.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg findet Nagelsmanns Entscheidung jedenfalls nachvollziehbar.
„Der Mittelfeldspieler hat seinen Stammplatz beim BVB verloren und konnte sich damit auch nicht für die DFB-Elf empfehlen. Völlig verständlich, dass Nagelsmann ihn deshalb nicht berücksichtigt hat“, schrieb der Ex-Profi in seiner Kolumne für t-online: „Pascal Groß ist für mich der große Verlierer der bisherigen Saison.“
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CAPTION: WM-Qualifikation: Nagelsmann überrascht mit DFB-Neuling
DESCRIPTION: Julian Nagelsmann muss in den beiden Oktober-Länderspielen Siege liefern. Dabei setzt er auf altbekannte Gesichter, überrascht aber auch mit dem Verzicht auf Stammkräfte und einem Debütanten.
Julian Nagelsmann muss in den beiden Oktober-Länderspielen Siege liefern. Dabei setzt er auf altbekannte Gesichter, überrascht aber auch mit dem Verzicht auf Stammkräfte und einem Debütanten.
Kovac von Nicht-Nominierung von Groß „überrascht“
Die tragende Rolle hat Groß zuletzt nicht innegehabt. Und dennoch: Sein Standing unter Kovac hat sich nicht großartig verändert.
Der 53-Jährige weiß, wie wichtig der Routinier für das Team ist und noch im Laufe der Saison werden kann. Auch deshalb zeigte sich Kovac „überrascht“ von der Entscheidung Nagelsmanns.
Mit seinen 34 Jahren kennt Groß Situationen wie diese nur zu gut.
Die Marschroute dürfte also lauten: Ruhe bewahren, hintenanstellen und auf die nächste Chance hoffen. Und die dürfte es mit Sicherheit zeitnah geben, denn Kovac ließ durchblicken, auch in Zukunft auf das Prinzip Rotation setzen zu wollen.