Nach einer fehlerlosen Vorstellung triumphiert George Russell im Nachtrennen von Singapur. Zwar setzte Max Verstappen beim Start mit der weichen Reifenmischung alles auf Angriff, jedoch verteidigte Pole-Inhaber Russell seine Position souverän und konnte ungefährdet den Grand Prix gewinnen.

„Schon im Qualifying hatten wir eine super Pace. Ich war etwas nervös als ich Max auf den Softs gesehen habe. Am Ende konnte ich das Rennen aber dominieren“, schilderte er nach dem Rennen im Gespräch mit den Medienvertretern.

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George Russell gewinnt in Singapur
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„Heute ist alles gut gelaufen. Die Fahrer-Auto-Kombination war dominant“, freute sich Teamchef Toto Wolff bei Sky über den Mercedes-Erfolg.

Verstappen probierte es früh mit einem Undercut, jedoch kam der Engländer rechtzeitig zum Stopp, um den Spitzenplatz zu behalten. Folgerichtig musste sich der Niederländer darauf fokussieren, den zweiten Platz zu halten, was ihm nach einem harten Duell mit Lando Norris auch bis zum Rennende gelang.

„Alles in diesem Rennen läuft gegen mich“, klagte er trotzdem per Funk. Sein rechter Reifen fühle sich zudem an „wie eine Handbremse“.

McLaren sichert sich Konstrukteurs-WM

Jubeln durfte nach dem Rennen das Team McLaren. Durch die Plätze drei und vier von Lando Norris und Oscar Piastri steht das Team vorzeitig als Konstrukteurs-Weltmeister fest.

„Es ist ein unglaubliches Team. Alle Männer und Frauen haben einen großartigen Job gemacht und sind daran beteiligt, dass wir zum zweiten Mal den Konstrukteurs-Titel gewinnen konnten“, freute sich CEO Zak Brown im Sky-Interview über den Titel. „Man kann einen solchen Titel nicht ohne zwei super Fahrer gewinnen“, lobte er zudem die beiden Piloten.

„Sie waren die konstanteste Kraft in dieser Saison. Es ist absolut verdient“, gratulierte Wolff dem dominanten Team.

Funk-Ärger bei McLaren

Zuvor lieferte ein hartes Duell zwischen den beiden Teamkollegen direkt nach dem Start aber ordentlich Zündstoff. Norris schob sich in Kurve eins innen an seinem Teamkollegen vorbei und beschädigte dabei leicht dessen Frontflügel.

„Ist es ok, dass Lando mich auf die Seite geschoben hat, oder machen wir da was?“, wandte er sich säuerlich an den Funk. Allerdings trat weder das Team noch die Rennleitung nach der kleinen, aber für den WM-Kampf nicht unwichtigen Kollision in Aktion.

„Als Team denken wir, dass Lando reagieren musste, um Verstappen auszuweichen. Wir werden die Situation nach dem Rennen noch einmal überprüfen“, funkte McLaren lediglich. Piastri konnte den Engländer bis zum Ende nicht attackieren und musste sich mit Platz vier begnügen.

„Ich war auf der Innenseite und musste etwas korrigieren, aber mehr war es nicht. Das ist Racing“, spielte Norris nach dem Rennen die Szene herunter. „Ich bin zufrieden. Ich konnte zwei Positionen gutmachen und wir haben die Konstrukteurswertung gewonnen“, schilderte er zudem.

Oscar Piastri kommentierte das Geschehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es war ein schwieriges Rennen. Es war super für das Team, auch wenn es nicht ganz das Ergebnis ist, das ich mir erhofft hatte“, erklärte er bei Sky. Einen klaren Vorwurf wollte er Norris nach der Kollision (noch) nicht machen.

„Ich bin mir sicher, dass es kein absichtlicher Kontakt war, habe die Wiederholung aber nicht gesehen. Ich muss mir das erstmal anschauen, bevor ich es kommentieren kann“, verdeutlichte er.

Bitterer Tag für Hülkenberg

Während sich Kimi Antonelli vor Charles Leclerc und Lewis Hamilton Platz fünf sicherte, erwischte Nico Hülkenberg einen gebrauchten Tag. Durch einen Kontakt mit Franco Colapinto ging ein Teil des Frontflügels flöten, ehe er nach einem Dreher nur knapp einen Einschlag verhindern konnte.

„Er hat viel früher gebremst als der Bremspunkt und wenn wir nahe an ein Auto kommen, verliert unsere Heckachse enorm an Downforce. Dann hat die Hinterachse blockiert“, beschrieb Hülkenberg bei Sky den Hergang des Zwischenfalls.

Der Deutsche belegte letztlich nur Platz 20, nachdem er in der ersten Rennhälfte noch auf Punkte hoffen konnte. Doch schon ein zu langsamer Boxenstopp hatte diese Hoffnungen zunichtegemacht.

WM-Rennen weiter offen

Während die Konstrukteurswertung entschieden ist, bleibt der Kampf in der Fahrerwertung spannend. Piastri führt diese mit 336 Punkten an und hat 22 Punkte Vorsprung auf Norris sowie 63 Punkte Vorsprung auf Verstappen.