Red Bull München hat den früheren NHL-Torhüter Antoine Bibeau verpflichtet. Der 31-jährige Kanadier wechselt vom finnischen Erstligisten KooKoo Kouvola in die Deutsche Eishockey Liga (DEL).

Das teilte der EHC am Mittwoch mit, ohne eine Vertragslaufzeit zu nennen. Mit Bibeau sei das „Goalie-Quartett nun komplett – so, wie es eine DEL-Saison in Kombination mit Olympischen Spielen erfordert“, sagte Christian Winkler, Managing Director Sports bei Red Bull Eishockey.

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Zuletzt in Finnland aktiv: Antoine Bibeau
Zuletzt in Finnland aktiv: Antoine BibeauZuletzt in Finnland aktiv: Antoine Bibeau

Die Maßnahme sorgt jedoch nicht überall für Jubel. So zeigte sich der ehemalige DEL-Torhüter Patrick Ehelechner überhaupt nicht begeistert von der Maßnahme der Münchner. „Wenn es läuft bist du der Held, wenn es nicht läuft, bist du schnell Teil der Diskussion“, monierte er auf Instagram.

Ehelechner sorgt sich um deutschen Nationalkeeper

Zwar sei die Verpflichtung von Bibeau „das gute Recht des Klubs“, jedoch bleibe bei ihm auch ein anderer Gedanke hängen: „Was macht das mit einem Matthias Niederberger – unseren deutschen Nationaltorhüter – gerade in einem Olympia-Jahr“, legte er den Finger in die Wunde.

Für Ehelechner, der auch als TV-Experte tätig ist, ist der Transfer von Bibeau ein klassisches Beispiel dafür, dass Klubs in weniger guten Zeiten zu schnell das Vertrauen zu einstigen Stützen verlieren. „Es zeigt, wie hart dieses Business sein kann. Egal, was du geleistet hast, egal, wie viele Titel du geholt hast – hast du eine schwächere Phase, steht jemand Neues parat“, führte er aus.

Er wolle zwar mit seinen Aussagen, „keine Kritik üben“, jedoch ist der Grund für sein Social-Media-Statement eindeutig. „Torhüter leben ständig zwischen Himmel und Hölle. Genau das macht diesen Job so besonders – aber eben auch verdammt hart“, erklärte. Immer wieder herrscht eben gerade auf der Torhüter-Position ein starkes Schwarz-Weiß-Denken vor.

Dritte Europa-Station für Bibeau

München ist für Bibeau nach Kuovola und dem schwedischen Erstligisten AIK Solna die dritte Station in Europa. Zuvor hatte er überwiegend in der American Hockey League (AHL) bei verschiedenen Farmteams von Klubs aus der Profiliga NHL gespielt, für die er in neun Jahren auf insgesamt 244 Einsätze kam. Zudem spielte Bibeau in der NHL je zweimal für Colorado Avalanche (Saison 2019/20) und die Toronto Maple Leafs (2016/17), von denen er 2013 gedraftet worden war.

„Antoine ist ein international erfahrener Torhüter, der sich in unterschiedlichsten Rollen bewährt hat. Er bringt Ruhe, Konstanz und Führungsqualität auf einer Schlüsselposition mit“, so Winkler weiter. Bibeau ist der zehnte Spieler mit ausländischem Pass im Kader der Münchner. Da pro DEL-Spiel nur neun erlaubt sind, muss zukünftig auf mindestens einen im Spieltagskader verzichtet werden.

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)