Beim Elfmeterpfiff in Kopenhagen zuckte Serhou Guirassy noch nicht einmal. Wohlwissend, die Rolle als Schütze hat er bei Borussia Dortmund aktuell nicht mehr inne, Ramy Bensebaini hat sie ihm abgeluchst. Mit gesenktem Kopf trat Guirassy zur Seite – sinnbildlich für seine aktuelle Situation.

Der Stürmer befindet sich in einem Leistungstief. Niko Kovac muss jetzt handeln und seiner „Lebensversicherung“ eine Pause gönnen.

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SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer meint: Serhou Guirassy sollte eine Pause bekommen
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BVB-Stürmer Guirassy im Formtief

Fakt ist: Guirassy ist für den BVB unverzichtbar, hebt die Mannschaft auf ein völlig neues Niveau. Aber nur, wenn er in Topform ist. Und in der befindet er sich aktuell nicht.

Der Stürmer hat seinen Rhythmus verloren. Seine unnachahmliche Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und seine Präsenz sind verblasst.

In der Länderspielpause reiste der 29-Jährige bereits früher von der guineischen Nationalmannschaft ab, weil er „körperlich geschwächt“ war.

Richtig erholen konnte er sich allerdings nicht. Auch weil er sich immer wieder mit Oberschenkelproblemen herumschlagen musste. Nun kommt noch eine Erkältung hinzu.

BVB funktioniert auch ohne Guirassy

Seine große Qualität ist es, aus wenig viel zu machen. Doch gerade das zeichnet aktuell auch seine Mitspieler aus. Zwölf Treffer in der Champions League – nur einer davon von Guirassy. Die Offensive trägt sich momentan selbst, die Verantwortung verteilt sich auf viele Schultern. Der Beweis: 26 Tore hat der BVB in dieser Spielzeit bislang geschossen – durch elf verschiedene Torschützen.

Und Guirassy? Ist nach wie vor bester Torschütze der Mannschaft. Er rackert, kämpft, läuft, aber die Leichtigkeit ist verschwunden.

Fábio Silva scharrt mit den Hufen

Genau damit punktet aktuell Neuzugang Fábio Silva. Der flexibel einsetzbare Offensivspieler sprüht vor Energie, drängt sich auf und kann eben auch als alleinige Spitze auflaufen. In seinen 49 Minuten, aufgeteilt auf fünf Einsätze, hat der Portugiese große Fantasien geweckt.

Sorgen, dass das Dortmunder Offensivspiel ohne Guirassy erlahmen würde, müssen sich die Fans nicht machen. Das zeigte auch der souveräne Sieg (2:0) in Mainz, als Guirassy das bislang einzige Mal in der Saison keine Minute auf dem Feld stand.

Klar ist auch: Eine dauerhafte Wachablösung wäre das auf keinen Fall. Guirassy ist und bleibt Stürmer Nummer eins.

Bankplatz als Chance

Ein Bankplatz für Guirassy am Wochenende gegen den 1. FC Köln (Samstag, 18.30 Uhr im LIVETICKER) wäre keine Bestrafung – im Gegenteil: Es wäre eine Schutzmaßnahme und eine Chance für ihn, durchzuatmen, zu Kräften zu kommen, um dann wieder zu der „Lebensversicherung“ zu werden, die er seit über einem Jahr für Schwarz-Gelb ist.

Nur ein ausgeruhter Guirassy kann den BVB tragen. Und dafür braucht er jetzt: eine Pause.